Tod Leben Zitate (Seite 7)
Wie oft schon ist die Vorstellung eines einzigen, aber radikal bösen Gottes gedacht worden? Eines Gottes, der selbst nach dem physischen Tod eines Menschen diesen noch weiter narren will und quälen? Kann jemand mit einem solchen Gottesbild leben? Wenn man es nicht kann, so schließt diese Möglichkeit eines solchen Gottes nicht aus, sondern spräche nur für dessen Raffinesse: Die Spielfiguren, die sein übles Spiel durchschauen, werden von der Erde entfernt. Und wenn doch jemand mit einer solchen...
Gregor Brand
Der Götterliebling schwebt bereits so weit über der Grasnarbe, daß er sich in aller Unschuld für Gott gleich hält und mal eben die Frage von Leben und Tod beanwortet - natürlich alles für einen guten Zweck: "Als Organspender bin ich selbst am Ende meines Lebens noch reich. Ich kann einem anderen das Leben schenken."
DIE ZEIT
Vom Tode
In der Jugend heiterem Morgenrot
Denkt kein Mensch an Alter und Tod,
Und dies mit allem Grund und Fug;
Denn an den Tod soll man nicht denken.
Im Alter kostet es Müh' genug,
Die Gedanken von ihm abzulenken.
Memento Mori: hohler Popanz!
Motto für den Totentanz!
Taugt nichts für Junge und nichts für Greise;
Memento vivere sagt der Weise:
Fülle dein Leben tüchtig aus –
Mit dem</em> Rat hält man richtig Haus.
Friedrich Theodor von Vischer
Wenn ich betrachte meines Lebens Dauer,
der Jahre Flucht und wie ich mich verlor,
das Feuer sank, in dem ich glühend fror,
die Ruhe schwand der regungslosen Trauer,
wie Liebeswahn und Hoffen mir erstorben,
wie in zwei Teile uns der Tod geteilt
- auf Erden dieser, der im Himmel weilt -,
wie ich verlor, was ich so schwer erworben,
dann schreck ich hoch und berge mein Gesicht
und neide noch dem Ärmsten seine Not,
so bin von Angst und Schmerz ich übermannt.
Mein Stern, mein Los, o ihr, Geschick...
Francesco Petrarca
Der Tod ist unvermeidlicher als das Kommen der Nacht, des Winters. Wir bereiten uns zur Nacht, zum Winter vor, warum bereiten wir uns nicht zum Tode vor? Die einzige Vorbereitung zum Tode ist ein rechtschaffener Lebenswandel. Je tugendhafter das Lehen ist, um so geringere Bedeutung erhält der Tod, und um so weniger Furcht erweckt er. Im Tode gibt es nichts Schreckliches. Das, was schrecklich ist im Tode, hängt vom Leben ab.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi