Tage Zitate (Seite 53)
Das Schmerzende verweilt nicht lange Zeit gleichmäßig im Fleische, sondern, sofern es aufs äußerste schmerzt, ist es nur ganz kurze Zeit gegenwärtig, sofern es aber das Lusterzeugende im Fleische bloß überwiegt, dauert es nicht viele Tage. Langandauernde Schwächezustände schließlich zeigen ein Überwiegen des Lusterregenden im Fleische über das Schmerzende.
Epikur
Hoffen
Die Dunkelheit ist dem Morgen, dem jungen, neuen Tag gewichen. Das Hoffen auf einen guten Tag läßt die Ängste der Nacht vergessen. Hoffen zieht in unser Herz und wird uns im neuen Tag begleiten. Wie der Tag endet, zeigt uns der Abend und neue Dunkelheit zieht ein und alles beginnt von Neuem. So ziehen Tage, Nächte, Wochen, Monate, Jahre voll Hoffen, Bangen, Freud, Leid an uns vorüber, bestimmen unser Leben, bis dann der Tag, der die Nacht abgelöst, kommt und unserem Leben ein Ende...
Katharina Eisenlöffel
Wer bei Tage träumt, ist in Gefahr, des Nachts schlaflos zu liegen und mit trübem Sinn, mit müdem Hirn und mit erschlaffenden Gliedern des Morgens von dem Lager aufzustehen. Der Tag ward uns gegeben, um zu wachen, um unsere Augen offen zu erhalten und zu streben, daß keine Stunde ungenützt verrinne. Vergangene Zeit gehört den Toten an, die Narrheit hoffet auf der Zukunft Heil; der Weise hält sich an die Gegenwart, die ewig junge, und nimmt diese wahr.
Georg Moritz Ebers