Tag Zitate (Seite 7)
Ein Tag … ohne dich ist … kein Tag!
Die
Stunden … kriechen.
Alles … öde … alles leer!
Noch … nachts,
mitten zwischen zwei Träumen,
die mich in deine Arme
wiegen, plötzlich:
Ich
schrecke auf!
Mit … zitterndem …
Herzen!
Liegst du … jetzt wach?
Sehnst du … dich … nach mir?
Riefst
du … mich?
Schwarze, schwere, regungslose,
nur durch das
jagende, fiebernde, pochende
Pulsen meines Bluts
durchhämmerte Stille!
Fern … von mir … fern
bist … du,
fern!
Hermann Oscar Arno Alfred Holz
Der Herbst
Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen,
Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet,
Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet,
Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen.
Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet
Der Schall durchs offne Feld, die Sonne wärmet
Den Tag des Herbstes mild, die Felder stehen
Als eine Aussicht weit, die Lüfte wehen
Die Zweig' und Äste durch mit frohem Rauschen
Wenn schon mit Leere sich die Felder dann vertauschen,
Der ganze Sinn des...
Johann Christian Friedrich Hölderlin
Zweifel
Lohnt es sich noch, den Baum zu pflanzen?
Werd ich sein Wachsen und sein Blühen seh'n?
Denn Tag für Tag verkürzt er sich, mein Lebensfaden,
und irgendwann wird er zu Ende geh'n.
Drum sorg ich mich: Wann wird mein Baum
zum ersten Male Früchte tragen,
und wer holt dann die Ernte ein?
Ich wünsche mir, es ist ein Mensch,
der diese Äpfel liebt wie ich –
dann würd' ich glücklich sein!
Egal was wird, ich pflanze ihn,
vielleicht hol ich ja selbst die Ernte ein.
Regina Hesse
Müßiggang
Heut ging ich müßig
Den ganzen Tag,
Nun bitter büß' ich
Den Mißertrag.
Umhergetrieben
In Markt und Stadt,
Und nichts geblieben,
Was Tiefe hat.
Ein flaches Tändeln
Mit der und der,
Ein schwaches Pendeln
Die Kreuz und Quer.
Bei Büchsenschießen
Und Budenschrein
Ein halb Verdrießen
Und Nichtsgedeihn.
Der Schwarm der Grillen
Schwirrt stechend um,
Mich einzuhüllen
Mit Summ und Brumm:
»Was gingst du müßig
Den langen Tag?«
Und bitter büß' ich
Den Mißertrag.
Karl Henckell
Wartet nur
Weil ich so ganz vorzüglich blitze,
Glaubt ihr, daß ich nicht donnern könnt!
Ihr irrt euch sehr, denn ich besitze
Gleichfalls fürs Donnern ein Talent.
Es wird sich grausenhaft bewähren,
Wenn einst erscheint der rechte Tag;
Dann sollt ihr meine Stimme hören,
Das Donnerwort, den Wetterschlag.
Gar manche Eiche wird zersplittern
An jenem Tag der wilde Sturm,
Gar mancher Palast wird erzittern
Und stürzen mancher Kirchenturm!
Heinrich Heine
Natur
Nacht fließt in Tag und Tag in Nacht,
Der Bach zum Strom, der Strom zum Meer –
Im Tod zerrinnt des Lebens Pracht,
Und Tod zeugt Leben, licht und hehr.
Und jeder Geist, der brünstig strebt,
Dringt wie ein Quell in alle Welt,
Was du erlebst, hab ich erlebt,
Was mich erhellt, hat dich erhellt.
All sind wir eines Baums Getrieb,
Ob Ast, ob Zweig, ob Mark, ob Blatt –
Gleich hat Natur uns alle lieber,
Sie unser aller Ruhestatt.
Heinrich Hart
Leben
Sag' nicht vom Leben, daß ein Glück es sei.
Auch nicht ein Unglück oder eine Last;
Wenn du es sagst, bist du in dir nicht frei
Und weißt noch nicht, was du am Leben hast.
Das Leben, das in Wahrheit so zu nennen,
Ist eine Arbeit, die dir aufgegeben;
Als solche wag' es freudig zu erkennen,
Um dich zum Meister würdig zu erheben.
Den Meister macht auch hier die Übung nur,
Die treue Übung, die die Kraft dir mehrt,
Und Tag für Tag auf ihrer sichern Spur
Freundlich das Rechte recht dich...
Julius Hammer
Die Küsse
Als sich aus Eigennutz Elisse
Dem muntern Koridon ergab,
Nahm sie für einen ihrer Küsse
Ihm anfangs dreißig Schäfchen ab.
Am andern Tag erschien die Stunde,
Daß er den Tausch viel besser traf.
Sein Mund gewann von ihrem Munde
Schon dreißig Küsse für ein Schaf.
Der dritte Tag war zu beneiden:
Da gab die milde Schäferin
um einen neuen Kuß mit Freuden
Ihm alle Schafe wieder hin.
Allein am vierten gings betrübter,
Indem sie Herd' und Hund verhieß
Für einen Kuß, den ihr Geliebter
Umsonst...
Friedrich von Hagedorn
Warum denn warten
Von Tag zu Tag?
Es blüht im Garten,
Was blühen mag.
Wer kommt und zählt es,
Was blüht so schön?
An Augen fehlt es,
Es anzuseh'n.
Die meinen wandern
Vom Strauch zum Baum;
Mir scheint, auch andern
Wär's wie ein Traum.
Und von den Lieben,
Die mir getreu
Und mir geblieben,
Wär'st du dabei!
Klaus Groth
An einem Tag an dem es regnete
Tiefe Gefühle erlebt und doch so leer,
entschwundene Träume im offenen Meer
innige Wünsche in unerfüllter Liebe,
Wärme der Kälte gewichen, dem Triebe.
Gedanken verloren in ihrem Saum,
im Geiste tot das Licht der Laterne,
ein Nichts sucht sich Raum in weiter Ferne,
die Seele verfall‘n dem Trübsal im Traum.
Unmut kehrt das Innere zum Äußeren,
verloren in der Traurigkeit der Sinne
will Einsamkeit Verbindendes belehren,
das Zeit von Stund‘ an neu beginne.
.... an...
Gerd Groß
Den Freunden
Des Menschen Tage sind verflochten,
die schönsten Güter angefochten,
es trübt sich auch der frei'ste Blick;
du wandelst einsam und verdrossen,
der Tag verschwindet ungenossen
in abgesonderten Geschick.
Wenn Freundesantlitz dir begegnet,
so bist du gleich befreit, gesegnet,
gemeinsam freust du dich der Tat.
Ein Zweiter kommt, sich anzuschließen,
mitwirken will er, mitgenießen;
verdreifacht so sich Kraft und Rat.
Von äußerm Drang unangefochten,
bleibt, Freunde, so in...
Johann Wolfgang von Goethe