Tag Zitate (Seite 3)
Kannst du das Schönste nicht erringen,
so mag das Gute dir gelingen.
Ist nicht der große Garten dein,
wird doch ein Blümchen für dich sein.
Nach Großem drängt's dich in der Seele?
Daß sie im Kleinen nur nicht fehle!
Tu heute recht – so ziemt es dir;
der Tag kommt, der dich lohnt dafür!
So geht es Tag für Tag; doch eben
aus Tagen, Freund, besteht das Leben.
Gar viele sind, die das vergessen:
Man muß es nicht nach Jahren messen.
Eduard von Bauernfeld
Der Tag, an dem du die dunklen Vorhänge deiner Abstinenz zu Seite schiebst, wird dein Geist aus dem Fenster deiner Seele schauen und das Licht Gottes erblicken. Du wirst dem Licht folgen, falls du die Wahrheit erkennst. Der Geist der Glückseligkeit wird dich umarmen und zu Gott bringen, wenn du dafür bereit bist. Der Tag, an dem du zurückkehrst, um die anderen schlafenden Seelen zu wecken, ist Tag der Offenbarung. Dem guten Geist kannst du jetzt nicht mehr erzählen, du hast es nicht gewußt.
Adrian Peivareh
Sonnenaufgang
Ein neuer Tag in Deinem Leben wird Dir geschenkt – nach Deinem Willen kannst Du ihn verschwenden oder mit etwas Sinnvollem füllen. Was immer Du tust – denke daran, daß Du dafür einen ganzen Tag Deines Lebens eintauschst. Morgen wird dieser Tag für immer vorbei sein und mit ihm das, was Du in ihm zurückgelassen hast – laß es etwas Gutes sein!
Willy Meurer
Ich möchte laut über die Mauern hinausrufen: O bitte beachten Sie doch diesen herrlichen Tag!
Vergessen Sie nicht, wenn Sie noch so beschäftigt sind, den Kopf zu heben und einen Blick auf diese riesigen, silbernen Wolken zu werfen und auf den stillen blauen Ozean, in dem sie schwimmen.
Beachten Sie doch die Luft, die vom leidenschaftlichen Atem der Lindenblüten schwer ist, und den Glanz und die Herrlichkeit, die auf diesem Tag liegen; denn dieser Tag kommt nie, nie wieder!
Rosa Luxemburg
Der Geizhals
Ein reicher Geizhals war schwer erkrankt, und da ihm der Arzt versichert hatte, er werde den folgenden Tag nicht überleben, kroch er aus dem Bett, holte seine Kassenscheine im Wert von über hunderttausend Talern hervor, übergab sie dem Kaminfeuer, genoß ihren Zerfall und legte sich wieder zu Bett, glücklich, keinem Menschen ein Erbe hinterlassen zu müssen.
Ein langer, tiefer Schlaf überfiel ihn, und als der Arzt am nächsten Tag wiederkam, fand er den Kranken gerettet. Er...
Jeremias Gotthelf
Die Sonne ist für viele das Gewöhnlichste auf der Welt. Und dabei wirkt sie Wunder Tag für Tag. Licht und Feuer macht sie an – für mich. Gegen Wolken geht sie an – um mich zu sehen, um mir guten Tag zu sagen. Des Nachts ist sie am anderen Ende der Erde, um den Menschen auch dort ihr Licht zu schenken. Nehm' ich die Sonne weg, wird es finster und kalt.
So ist es mit der Liebe. Geht die Liebe auf in meinem Leben, dann kommt Licht, dann wird es warm. Habe ich Liebe, dann kann mir vieles fehlen....
Phil Bosmans
Du sollst nicht zu sein begehren, was du nicht bist, sondern nur einfach etwas von deiner Pflicht zu tun versuchen, Tag um Tag. Denn es ist viel schwerer, einen Tag in wahrhafter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit von Anfang bis Ende zu verleben, als ein Jahr in großen Absichten und hochfliegenden Plänen.
Christian Morgenstern
Leer ist der Tag, er geht zu Ende
Leer ist der Tag, er geht zu Ende,
Fort, heißes, unbarmherziges Licht!
Komm, süße Trösterin Nacht und sende
Herauf mir mein liebes Traumgesicht.
Dann seh' ich ihn wieder mit Entzücken,
Den Stern meines Lebens, der mir verblich,
Und ich darf an die sehnende Brust ihn drücken,
Und es träumet mein Herz, er liebte mich.
Seine Hand so warm, seine Lippen so wonnig,
Und er spricht es zu mir, das berückende Wort,
Seine Stirn so klar, sein Auge so sonnig,
Durch alle...
Julius Wolff
Den einen faßt das Leben lind
Den einen faßt das Leben lind,
Mag hoch die Flut auch schwellen,
Es tragen, wie ein Liebeskind,
Geduldig ihn die Wellen.
Den andern will der Wogen Spiel
Entrücken seinen Wegen,
Und bis zum Tod, nach seinem Ziel
Schwimmt er dem Strom entgegen.
Ein dritter bleibt am Ufer steh'n, –
Des Lebens Glück und Leiden,
Er darf sie nur von ferne seh'n
Und sehnt sich wohl nach beiden!
O Tag um Tag vorbei ihm schwebt,
Heut klarer, morgen trüber,
Er hat das Leben nicht...
Wilhelmine Gräfin von Wickenburg-Almasy