Spaß Zitate (Seite 4)
Ich weiß nicht was
Ballade
Jüngst als Lisettchen im Fenster saß,
Da kam Herr Filidor
Und küßte sie,
Umschlang ihr weiches, weißes Knie;
Und sagt ihr was ins Ohr,
Ich weiß nicht was.
Dann gingen beide fort, er und sie,
Und lagerten sich hier,
Im hohen Gras
Und trieben's frei in Scherz und Spaß;
Er spielte viel mit ihr,
Ich weiß nicht wie.
Zum Spiele hatt er viel Genie,
Er trieb's gar mancherlei,
Bald so, bald so,
Da war's das gute Mädel froh,
Doch seufzte sie dabei,
Ich weiß nicht wie?
Das...
Novalis
Fastnacht
Lust'ge, lust'ge Fastnachtszeit!
Heute jubeln alle Leut',
Heute sind wir alle toll,
Alle bunter Scherze voll.
Zieht die Schellenkappen um,
Hänget bunte Kleider drum!
Keiner kennt uns mehr heraus:
Welt ist wie ein Narrenhaus.
Räuber kommen wild heran,
Ritter reihen stolz sich dran,
Die Zigeuner fehlen nicht,
Schäfersmann ist jener Wicht.
Aus Tirol kommt der Gesell,
Jener aus dem Land des Tell.
Wenn ich doch ein Türke wär'!
Seht, dort trollt sogar ein Bär!
Auf der Geige auf dem...
Wolfgang Müller von Königswinter
Mein Weg
Manchmal macht es mir Spaß,
auf meinem Weg
Purzelbäume zu schlagen,
voll Übermut
und ein bißchen unvernünftig.
Dann hüpfe ich
über die Steine der Konventionen,
springe
über den Zaun der Angepaßtheit,
gehe ein paar Schritte
auf der Straße Phantasie.
Dort kommen mir
meine Träume, Wünsche
und Hoffnungen entgegen,
Hand in Hand
gehen wir zusammen,
ein kleines Stück.
Ruth W. Lingenfelser
An einen jungen Freund
Nimm dieses Leben nicht so ernst!
recht spaßhaft ist's im allgemeinen…
Je besser du es kennenlernst,
je muntrer wird es dir erscheinen.
Kein Drama ist's im großen Stil –
wie du dir denkst – mit Schuld und Sühne;
es ist ein derbes Possenspiel
auf einer Dilettantenbühne.
Zwar wär's nicht halb so jämmerlich,
wenn nur die Leute besser spielten,
und wenn die Lustigmacher sich
nicht immer für die Helden hielten.
Heinrich Leuthold
Frag' nicht,
Mach's fertig,
Und es ist gut!
Frägst du,
Weiß jeder etwas einzuwenden,
Der im Ernst und der im Spaß,
Du aber stehst mit verdrossenen Händen,
Zweifelnd, mißgestimmt und laß…
Und beginnst zu ändern…
Aber die erste
Freude ist weg
Und ihr heiliger Mut…
Frag' nicht,
Mach's fertig,
Und es ist gut!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Dilemma
Das glaube mir – so sagte er –,
Die Welt ist mir zuwider,
Und wenn die Grübelei nicht wär,
So schöß ich mich darnieder.
Was aber wird nach diesem Knall
Sich späterhin begeben?
Warum ist mir mein Todesfall
So eklig wie mein Leben?
Mir wäre doch, potzsapperlot,
Der ganze Spaß verdorben,
Wenn man am Ende gar nicht tot,
Nachdem, daß man gestorben.
Wilhelm Busch
Rückblickend
Als wir früher
Verstecken spielten,
dachten wir nicht daran,
daß dies eine Vorübung sein könnte.
Wir hatten Spaß an dem Spiel,
das heute Ernst geworden ist
und soviel Wut und Leid erzeugt.
So mancher bückt noch immer
und rennt umher
und sucht.
Andere haben sich so gut versteckt,
daß sie sich selbst
nicht mehr finden.
Kristiane Allert-Wybranietz