Sich Selbst Zitate (Seite 18)
Es ist überhaupt kein Triumph, wieder einmal beweisen zu können, der Gegner sei und bleibe so verstockt wie stets; man habe es ja immer gewußt. Hinter einer solchen Haltung verbirgt sich in Wahrheit das Bedürfnis, sich den Gegner als Gegner zu erhalten, damit man sich selbst nur ja nicht zu korrigieren braucht.
Richard von Weizsäcker
Wenn ihre kleinsten Mädchen sich mit Puppen herumtragen und einige Läppchen für sie zusammenflicken, wenn ältere Geschwister alsdann für die jüngeren sorgen und das Haus sich in sich selbst bedient und aufhilft: Dann ist der weitere Schritt ins Leben nicht groß, und ein solches Mädchen findet bei ihrem Gatten, was sie bei ihren Eltern verließ.
Johann Wolfgang von Goethe
Ja, ich weiß, wie behaglich ein Weibchen im Hause sich findet, / das ihr eignes Gerät in Küch und Zimmern erkennet / und das Bette sich selbst und den Tisch sich selber gedeckt hat. / Nur wohl ausgestattet möcht ich im Hause die Braut sehn; / denn die Arme wird doch nur zuletzt vom Manne verachtet, / und er hält sie als Magd, die als Magd mit dem Bündel hereinkam.
Johann Wolfgang von Goethe
Es spricht die kalte Schönheit auch aus dir, / die nichts erzeugt als ihren eignen Willen, / so schön zu sein, und jeder beuget ihr den eignen Sinn, ihn mit ihr auszufüllen. / Sie wandelt ewig sich nur schaffend hier, / und nie kann sie die fremde Sehnsucht stillen. / Sie blickt in sich, sich selbst so schön erbauet; / denn sie erlischt, wenn sie ins Leben schauet.
Clemens von Brentano
Die Wege, durch die Gott die Menschen führt, sind uns dunkel. Nur zwei in sich zusammenhängende und an sich selbst rätselhafte Grundgesetze zeichnen sich in bestimmten Umrissen für uns ab: Daß alle Schuld erstens Sühne heischt und zweitens aller Fortschritt Opfer verlangt, wobei alles in Menschenleben, die dazu gewählt sind, bezahlt wird.
Albert Schweitzer
Der Mensch, der es ernstlich unternimmt, sich auch nach der geistigen Glückseligkeit zu orientieren, gelangt dahin, daß ihm die Anerkennung von seiten der Menschen, die ihm vorerst die geistige Glückseligkeit fast auszumachen schien, immer bedeutungsloser wird. Immer ausschließlicher erlebt er geistige Glückseligkeit als den Zustand, in dem er mit sich selbst eins ist und sich darum selber etwas Anerkennung zuteil werden lassen darf.
Albert Schweitzer
In der Einsamkeit, wo jeder auf sich selbst zurückgewiesen ist, da zeigt sich, was er an sich selber hat: Da seufzt der Tropf im Purpur unter der unabwälzbaren Last seiner armseligen Individualität, während der Hochbegabte die ödeste Umgebung mit seinen Gedanken bevölkert und belebt.
Arthur Schopenhauer