Sehr Zitate (Seite 94)
Glaube mir, du hättest nie das Gleichgewicht der schönen Menschheit so rein erkannt, hättest du es nicht so sehr verloren gehabt. Dein Herz hat endlich Frieden gefunden. Ich will es glauben. Ich versteh es. Aber denkst du wirklich, daß du nun am Ende seist? Willst du dich verschließen in den Himmel deiner Liebe, und die Welt, die deiner bedürfte, verdorren und erkalten lassen unter dir? Du mußt wie der Lichtstrahl herab, wie der allerfrischende Regen mußt du nieder ins Land der Sterblichkeit,...
Johann Christian Friedrich Hölderlin
Früher habe ich sehr sorgfältig die Straße gefegt, damit sie aussieht wie vor einer Minute gereinigt. Aber schon am nächsten Tag sah sie aus wie gestern gefegt. Jetzt mache ich das gleich so, wie es am nächsten Tag aussehen würde. Und gönne mir in der gewonnenen Zeit irgend etwas Erfreuliches.
Peter Hohl
Eine Ehe besteht nicht darin, daß man alles miteinander teilt. Als ich Gerty heiratete, war sie zwanzig und ich siebenundzwanzig - und ich habe nie darüber gedacht, ob sie sich auch für die Gespräche interessiert, die ich mit meinen Freunden führe, und wenn ich etwas vorlas, so war ihr das nicht sehr angenehm, und sie ging aus dem Zimmer, und heute noch kann sie das Vorlesen nicht leiden, und alles ist gut so, wie es ist.
Hugo von Hofmannsthal
Ich gehe durch die Stadt, sehe sehr viele Menschen und fühle mich doch allein. Ich schau in deren Gesichter. Alle sind so seltsam leer. Ohne Gefühl und ohne Regung schauen sie mich an, so als gäbe es mich nicht. Allein unter diesen Menschen, macht es mir Angst, diese Kälte zu erleben ohne Gefühle. Es ist ein Weg durch die Dunkelheit, immer in der Hoffnung das Licht zu finden. Das Licht, das mir Wärme gibt.
Bernd Hoffmann
Alles was ich tue, mache ich aus freien Stücken. Ich lebe, weil ich leben will. Ich fühle, weil ich fühlen will. Ich liebe, weil ich lieben will. Ich sterbe, weil ich sterben will. Aber tue ich das alles aus freien Stücken? Ist es denn nicht eher so, daß mich alle Menschen denen ich begegne, mich in meinem Tun und Handeln beeinflussen? Wenn es denn so ist, dann wünschte ich, ich wäre allein. Denn zu viel Menschen tun nur weh und nur wenige akzeptieren mein Denken und mein Fühlen und sehr...
Bernd Hoffmann