Schritte Zitate (Seite 6)
Es ist etwas entstanden, womit niemand gerechnet hat. Ich bin ein gelernter Journalist und war jahrelang in der Politik als Abgeordneter im Parlament tätig. Es hat nichts darauf hingedeutet, daß ich einmal karitativ tätig sein werde. Ich bin erst Schritt für Schritt in solche Bereiche und Aufgaben hineingekommen.
Kurt Bergmann
O du lebst! Das arme Zimmer
Ist von deinem Schritt erfüllt.
Leicht und lächelnd, lächelnd immer,
Bleibt, dem Raum vertraut, dein Bild.
Samt und Feuer deiner Worte
Schwingen noch, verhallen nicht.
Gold der Töne! Alle Orte
Unserer Stunden sind Gedicht.
Kehre wieder! Ach mein Leben
Mit dem deinen ist verkettet.
Grenzenlos verströmt Vergeben.
So vereint sind wir gerettet.
Trunken sind die Himmel, fühle!
Stern entbrennt! Dich rauscht der Hag!
Niemals treibe uns einst Kühle
In den schattenlosen Tag.
Georg Joachim Zollikofer
Nenn ich dich Glück?
Nenn ich dich Glück? Entsetzen?
nenn ich dich Heil oder Folter?
Ich weiß keinen Namen
Zu fassen dich; ich fügte keinen Rahmen
Um dich, daraus dein Bild nicht löste sich
Und schritt davon.
Ich habe dich zu halten
Vermocht in keiner einzigen Gestalt.
Ich griff mit einer innigen Gewalt
Und was ich griff, lächelte schon gespalten…
Du bist so weise dich stets zu entwinden
Aus meinen Worten, meinem Blick, der Hand,
Daß ich schon oft vermeinte dich zu finden,
Wenn ich...
Maria Luise Weissmann
Ballade vom Schatten
(unvollendet)
Engte mich mein kleiner Schatten ein,
Kleiner Schatten, der mich streng umschrieb,
Mir drei Schritt voraus, zur Seite ging
Oder drei in meinem Rücken blieb.
Sprach ich: Schatten, böser Spiegel Schatten,
Soll ich ewig treuer Diener sein,
Immerfort von deinem Maß beschlossen,
Ewig Abbild und für ewig dein?
Schatten sprach darauf: Gib mir ein Licht,
Größres Licht gib mir, mich drin zu strecken,
Und ich geh von dir,...
Maria Luise Weissmann
Scheinleben
Und seit des Nichts unsäglicher Gedanke,
Ein wilder Blitz, mir in die Seele schlug,
Ist Schein geworden all mein Thun und Wesen,
Ist all mein Leben eitel Lug und Trug.
Am Richtplatz sah man: wenn das Haupt gefallen,
Auffährt der Rumpf und bebt zwei Schritte fort,
Das Auge zuckt und will die Welt noch sehen,
Die Lippen stammeln noch ein leises Wort.
Friedrich Theodor von Vischer
Der gute Kamerad
Ich hatt' einen Kameraden,
Einen bessern find'st du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
In gleichem Schritt und Tritt.
Eine Kugel kam geflogen,
Gilt sie mir oder gilt sie dir?
Ihn hat sie weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wär's ein Stück von mir.
Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad.
Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ew'gen Leben
Mein guter Kamerad!
Ludwig Uhland
Sie schläft
Morgens, vom letzten Schlaf ein Stück,
nimm mich ein bißchen mit –
auf deinem Traumboot zu gleiten ist Glück –
Die Zeituhr geht ihren harten Schritt ...
pick-pack ...
»Sie schläft mit ihm« ist ein gutes Wort.
Im Schlaf fließt das Dunkel zusammen.
Zwei sind keins. Es knistern die kleinen Flammen,
aber dein Atem fächelt sie fort.
Ich bin aus der Welt. Ich will nie wieder in sie zurück –
jetzt, wo du nicht bist, bist du ganz mein.
Morgens, im letzten Schlummer ein Stück,
kann ich...
Kurt Tucholsky
Liebe und Tod
Die Liebe schritt, als voll das Mondlicht schien,
Des Paradieses Thymianflur entlang
Und spähte hell umher auf ihrem Gang.
Da sah sie plötzlich unterm Eibenbaum
Alleine wandelnd, redend wie ein Traum,
Den Tod; zum ersten Male sah sie ihn.
Flieh, sprach der Tod; denn dieser Pfad ist mein!
Die Liebe weint' und wandte sich, zu fliehn;
Doch scheidend sprach sie: Diese Stund ist dein;
Du bist des Lebens Schatten; wie der Baum
Im Sonnenlicht beschattet rings die Matten,
So wirft im...
Alfred Lord Tennyson
Es ist Nacht
Die Finsternis droht
mich zu verschlingen
Ich eile
durch die dunklen Gassen
und verharre
für einen Augenblick
unter dem fahlen Licht einer Straßenlaterne.
Plötzlich
Schritte.
Hastig
bücke ich mich
um mir die Schuhe zu binden.
Welch Glück, daß der Fremde nicht
die Reißverschlüsse an meinen Stiefeln
bemerkt hat.
Nico Szaba
Gesegnet sei dein ureigener Weg,
der dich an deine Einmaligkeit erinnert,
die aufgehoben ist
im Wunder von Schöpfung und Kosmos
Gesegnet seien unsere Schritte,
die uns dank dem Geheimnis
der Menschwerdung Gottes
auf den Weg des Glücks führen
Gesegnet seien deine Beziehungen,
die sich auch in diesem Jahr vertieft haben
in kreativer Lebensfreude
sowie im gemeinsamen Ringen
Gesegnet sei unser Übergang
in ein neues Jahr
verwurzelt im Vertrauen
in die heilende Nähe Gottes
Gesegnet sei dein...
Pierre Stutz
Geliebte Stille
Alleine
durch den Tannwald gehn
und nur des Windes Rauschen
in den Wipfeln hörn,
den eignen Schritt
im Schnee;
am Morgen
nach den Blumen sehn
im taubenetzten Garten,
eh noch die Sonne steigt;
im Herbst
über die Felder wandern,
den Kragen hoch gestellt,
und Aug in Aug
dem Reh …
Geliebte Stille.
Wie vermiss ich dich,
wenn ich durchs Leben geh.
Ingrid Streicher
Über die Heide
Über die Heide hallet mein Schritt;
dumpf aus der Erde wandert es mit.
Herbst ist gekommen, Frühling ist weit –
gab es denn einmal selige Zeit?
Brauende Nebel geistern umher;
schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.
Wär' ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe – wie flog es vorbei!
Theodor Storm