Ordnung Zitate (Seite 10)
Was mich betrifft, ich bin stolz auf meine Liebe, und sei sie auch töricht und hoffnungslos – sie ist meinem Herzen doch ein guter Geist, sie veredelt und erhebt mich – und seit ich weiß, daß du mich liebest, seitdem ist mir, als wäre ich ein besserer Mensch geworden: Ich bin großmütiger und sanfter, und so mancher tolle Einfall, zu dem mich sonst mein lebhaftes Temperament verführt hätte, unterbleibt jetzt, ich achte und liebe mich jetzt selber mehr, weil du mich liebst, und in mein Leben...
Adalbert Stifter
Auf gleicher Bildung beruht die Möglichkeit dauernder Zuneigung und geistigen Verständnisses, und daß die Heiraten aus Neigung nicht aufhören, ist viel notwendiger, als unser materialistisches Zeitalter zugestehen will. Je mehr aus der Ehe ein Geschäft gemacht wird, desto mehr wird die Familie untergraben, und mit ihr die bürgerliche Ordnung.
Arthur Stahl
Das allgemeine Stimmrecht (d.i. das allen gleiche Stimmrecht), ist nach der Natur der Sache wie nach allen Erfahrungen der Untergang der vernünftigen und gesicherten Ordnung. Durch dasselbe kommt eben die Staatsgewalt in die Masse derjenigen, die abhängig und einsichtslos jeder Bestechung und Verführung ausgesetzt ist.
Friedrich Julius Stahl
Wir werden alles unserem Nutzen Widerstrebende, das uns begegnet, mit Gleichmut ertragen, wenn wir uns bewußt sind, daß wir unsere Pflicht erfüllt haben, und daß das Vermögen, welches wir haben, sich nicht soweit erstreckt, daß wir es hätten vermeiden können, und daß wir nur ein Teil der Natur sind, deren Ordnung wir folgen.
Baruch de Benedictus Spinoza
Einige zu überragen und von ihnen verehrt zu werden und die Höherstehenden zu Gönnern zu gewinnen, darin besteht der allgemeine Kampf, in dem die wichtigsten Lebensenergien ausgegeben werden. Durch die Anhäufung von Reichtum, durch die Lebensführung, die Schönheit der Kleidung und die Entfaltung von Wissen oder Verstand sucht ein jeder die andern zu übertrumpfen und trägt so dazu bei, das vielverschlungene Netz von Hemmungen und Beschränkungen zu weben, durch welches die Gesellschaft in...
Herbert Spencer
Der kluge Mensch setzt sich nachdrücklich für das Bewährte ein und vorsichtig für das Neue. Der Dumme verhält sich gerade umgekehrt: er verachtet das Bewährte und vergöttert das Neue. Es genügt ihm, ständig mit etwas Neuem interessant beschäftigt zu sein, denn er kennt und sucht keine höhere Ordnung.
Wilhelm Schwöbel
Die Welt des Nihilisten ist trostloser als die der Utopisten, die der Gläubigen oder die der Idealisten, aber sie ist wahrhafter in dem Sinne, dass man sich selbst seine Wahrheit bzw. Nichtwahrheit – was identisch ist – abringen muss, ohne auf eine Systematik, gegebene Ordnung oder auf wegweisende Schriften zurückgreifen zu können.
Bernd Schüll
Man kann den Menschen nicht bloß aus den Gesichtszügen oder aus der Handschrift beurteilen; die Art und Weise, wie ein Mensch sein Zimmer einrichtet, die Ordnung, die er darinnen hält, sind eine nicht minder leserliche, eine nicht minder sichere Handschrift und in Zügen, die kaum zu mißverstehen sind.
Herman von Schmid