Nur Dir Zitate (Seite 9)
Wer nur den lieben Gott läßt walten
Wer nur den lieben Gott läßt walten
und hoffet auf ihn allezeit,
den wird er wunderlich erhalten
in allem Kreuz und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,
der hat auf keinen Sand gebaut.
Was helfen uns die schweren Sorgen?
Was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, daß wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit.
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur...
Georg Neumark
Was ich dir hier singe,
Ist nur für dich gemacht.
Die violette Syringe,
Der Mond und das Ding der der Dinge
Ist nur für dich gemacht.
Die heimliche Lust der Lüste
Ist nur für dich gemacht,
O gib mir deine Brüste.
Ebbe und Flut unsrer Küste
Sind nur für dich gemacht.
Das breite Bett, ich dächte
Es ist für dich gemacht.
Komm, löse deine Flechte,
Denn diese Nacht der Nächte,
Sie ist für uns gemacht.
Klabund
Einem Kinde
Sei nicht traurig,
sei nicht traurig…
es ist heute nur
so trübe,
es ist heute nur
so schwer!
Morgen blitzt die Sonne wieder,
Rosen leuchten weiß und rot,
und mit lauter Lerchenliedern
jubelt's in den hellen Morgen,
jubelt's in den blauen Himmel
siegreich über Leid und Not…
quillt und schwillt mit jungen Kräften,
quillt und schwillt mit junger Lust
lebenswarm dir in die Brust;
weckt und wappnet deine Seele
glaubensfroh zu neuer Wehr…
Sei nicht zag drum,
sei nicht traurig…
es ist...
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Mein Ein und Alles
Du bist wie mein Tagebuch,
denn ich kann Dir alles anvertrauen.
Du bist wie mein Schicksal,
denn das kannst nur Du bestimmen.
Du bist wie meine Seele,
denn nur Du weißt alles über mich.
Du bist wie mein Herz,
denn ohne Dich kann ich nicht leben.
Du bist wie mein Glück,
denn das kann ich oft gebrauchen.
Du bist meine Medizin,
denn nur Du kannst mich heilen
Du bist einfach mein Ein und Alles.
Klemens Winterer
Das Leben
Beklage nicht, daß deinem Leben
Der Herr nur kurze Frist gegeben,
Dem Traume gleich dein Dasein ist.
Zu bösen Thaten, wie zu guten,
Brauchst du nur wenige Minuten; -
Wie lang' ist deines Lebens Frist!
Wie bei dem Vater aller Seelen
Jahrtausende nur Tage zählen,
Zählt jeder Tag Jahrtausend' dir:
In einem Tage soviel Gutes
Kannst du vollbringen frohen Mutes,
Als wärst du ein Jahrtausend hier!
Ludwig Kossarski
Geheimnis
Was an Liebe du erfahren,
Trage tief in deiner Brust,
Wo es keiner mag gewahren,
Keinem außer dir bewußt.
Sieh der Berg, im Felsenherzen,
Wie er alles wohl versteckt,
Was sein Schacht an edlen Erzen
Und Gesteinen je bedeckt.
Sieh die Perlen wie Gedanken
Schlafen wie im Muschelhaus,
Das sie innen ganz durchranken,
Niemals treten sie heraus.
Und dein eignes Herz, der Riese
An Gefühlen und an Glut,
Sieh, wie es im Paradiese
Deiner Brust verborgen ruht.
Also deine Liebe wahre
Tief in...
Karl Ferdinand Dräxler-Manfred
Die Mutter bei der Wiege
Schlaf, süßer Knabe, süß und mild!
Du deines Vaters Ebenbild!
Das bist du; zwar dein Vater spricht,
Du habest seine Nase nicht.
Nur eben itzo war er hier
Und sah dir ins Gesicht,
Und sprach: »Viel hat er zwar von mir,
Doch meine Nase nicht.«
Mich dünkt es selbst, sie ist zu klein,
Doch muß es seine Nase sein;
Denn wenn's nicht seine Nase wär,
Wo hättest du denn die Nase her?
Schlaf, Knabe, was dein Vater spricht,
Spricht er wohl nur im...
Matthias Claudius
Sinnenliebe
Ein Honigvöglein, weich und zart,
Ist leichte Sinnenliebe;
Von Schmetterlings- und Bienenart
Sind ihre Nahrungstriebe.
Nur für den Lenz hat die Natur
Dies Flatterkind geboren;
Im Lenze lebt und webt sie nur,
Gehegt, gepflegt von Floren.
Kaum dürftest du im Sommer ihr
Das Leben noch erhalten;
Doch untern Händen wird sie dir
Gewiß im Herbst erkalten.
Autumnus' volles Segenshorn
Wirst du umsonst ihr bieten;
Es nähret sie, statt Wein und Korn,
Nur Duft und Thau der Blüten.
Gottfried August Bürger
Um Wahrheit zu finden, mußt du ein Prinzip aller Wahrheit haben: setze es so hoch als du willst, es muß doch im Lande der Wahrheit liegen, im Lande, das du erst suchen willst. Wenn du aber alle Wahrheit durch dich selbst hervorbringst, wenn der letzte Punkt, an dem alle Realität hängt, das Ich ist, und dieses nur durch sich selbst und für sich selbst ist, so ist alle Wahrheit und alle Realität dir unmittelbar gegenwärtig. Du beschreibst, indem du dich selbst als Ich setzt, zugleich die ganze...
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling
Aber das, wonach du mich fragst, kann ich dir nicht eher beantworten, als bis ich erfahren, daß du dein Leben auch glücklich beendet hast. Denn der Reiche ist nicht glücklicher als einer, der gerade nur für einen Tag genug zum Leben hat, wenn er seinen ganzen Reichtum nicht bis an sein glückliches Lebensende genießen darf. Viele sehr reiche Menschen sind unglücklich; viele, die nur mäßig viel zum Leben besitzen, sind glücklich. Der unglückliche Reiche hat nur in zwei Stücken etwas dem...
Herodot
Feinsliebchen, du sollst mir nicht barfuß gehn,
du vertrittst dir die zarten Füßlein schön.
Wie sollte ich denn nicht barfuß gehn?
Hab keine Schuhe ja anzuziehn,
Feinsliebchen, willst du mein eigen sein,
So kaufe ich dir ein Paar Schühlein fein.
Wie könnte ich euer eigen sein,
ich bin nur ein arm Dienstmägdelein.
Und bist du auch arm, so nehm' ich dich doch,
du hast ja die Ehr und die Treue noch,
Die Ehre und die Treue mir keiner nahm,
ich bin, wie ich von meiner Mutter kam.
Was zog er aus...
Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio
Ich hab' mit Dir noch nie allein gesprochen,
Du sahst noch niemals tief in mein Gesicht,
Kennst nur die Narrenmaske, aber nicht
Die Seele, die dahinter ist zerbrochen.
Wie ein geschlagner Hund ist sie verkrochen,
Den Blick zur Erde wie ein Bösewicht,
Und will doch nichts als Liebe, Geist und Licht –
Die arme Seele, die mir fast zerbrochen.
Da ist in ihr verfrostet Einsamsein
Dein junger Anhauch sündhaft eingedrungen,
Da fühlte ich: es schmilzt in mir der Stein,
Der mich hinunterzog zu...
Anton Wildgans
Trost im Leid
Will die Seele dir verzagen
In der Leiden Übermaß,
Wehre deinem Mund die Klagen
Und bewahre dich vor Haß.
Lies des Kummers tiefe Zeichen
Auf so manchem Angesicht,
Deinem Leid wird manches gleichen
Und das einz'ge ist es nicht.
Nein, der Menschen Thränen quillen
Rings soweit die Sonne scheint
Und nur der kann Thränen stillen,
Welcher bitter selbst geweint.
Trage drum mit stiller Stärke
All' das Leiden, das dich kränkt,
In der Liebe heil'gem Werke
Ward es dir von Gott geschenkt.
Ernst von Wildenbruch
Ewige Liebe
Was soll ich andres sagen,
Dir, mein geliebtes Kind,
Als immer nur das eine:
Ich bin dir treu gesinnt.
Dein Name steht geschrieben
Mir tief ins tiefste Herz.
Mit goldnen Flammenzügen,
Die fester stehn als Erz.
Wir wollen uns gehören
Von nun in Ewigkeit,
Dich freue, was mich freuet,
Dein Leiden sei mein Leid.
Der Leib wird welken, sterben,
Die Seele nicht verdorrt,
Lieb' ist der Seele Blume
Und blüht im Himmel fort.
Ernst von Wildenbruch