Nur Zitate (Seite 457)
Die Gefahr hat einen solchen Reiz für den Menschen, daß ein jeder sich bestrebt, einen geringeren oder größeren Grad derselben in der Nähe kennen zu lernen. – Wenn man daher der Jugend die Gefahr zu lebhaft schildert, die mit einer gewissen Handlung verknüpft ist, so erregt man in den edelsten Gemütern nur einen desto stärkeren Trieb, diese Gefahr zu bestehen.
Dorothea von Schlegel geb. Mendelssohn
Und woher entstehen solche kleine Abstoßungen als aus der gegenseitigem Unersättlichkeit im Lieben und Geliebtwerden? Ohne diese Unersättlichkeit gibt's keine Liebe. Wir leben und lieben bis zur Vernichtung. Und wenn die Liebe es ist, die uns erst zu wahren vollständigen Menschen macht, das Lieben des Lebens ist, so darf auch sie wohl die Widersprüche nicht scheuen, so wenig wie das Leben und die Menschheit; so wird auch ihr Frieden nur auf den Streit der Kräfte folgen.
Friedrich von Schlegel