Nur Zitate (Seite 180)
Wenn die große Wahrheit siegt, dann wird die Erde allgemeines Eigentum sein. Man wird die Weisesten und Tüchtigsten wählen, um Frieden und Eintracht aufrechtzuerhalten. Dann werden die Menschen nicht nur ihre Nächsten lieben, nicht mehr nur für ihre eigenen Kinder sorgen. Dann werden alle Alten ein friedliches Leben haben, alle Kräftigen eine nützliche Arbeit leisten, alle Jungen in ihrem Wachstum gefördert werden, Witwer und Witwen, Waisen und Einsame, Schwache und Kranke werden Zuflucht und...
Konfuzius
Ein schwaches Stück kann durch einen einfallsreichen Regisseur zu einer starken Aufführung werden. Ein schwacher Text kann durch einen guten Schauspieler ungeahnte Tiefen gewinnen. Eine schlechte Übersetzung kann durch einen gedankenvollen Leser zu einem kreativen Erlebnis werden. Wenn wir nur geniale Regisseure und Schauspieler hätten oder wenn wir alle nur geniale Leser und Zuschauer wären, brauchten sich die Autoren und Übersetzer nicht so anzustrengen. Aber – wie jemand sagte – einer muß...
Rainer Kohlmayer
Durch ein Buch gehen wie durch eine Landschaft: Autobahnen, Landstraßen, Wanderpfade – endlich Gestrüpp, Dickicht, Schlingpflanzen, Urwald, Sumpf, endlich ein Stückchen Erfahrung, Wahrheit. Viele (besonders wissenschaftliche) Bücher bestehen nur aus Autobahnen. In wenigen Stunden ist man durch und behält keine Erinnerung. Wer nur solche Bücher liest, kann aber durchaus zum wissenschaftlichen Autobahn- und Fernstraßenexperten aufsteigen und an irgendeinem Verkehrsknotenpunkt eine Professur...
Rainer Kohlmayer
Tolerant gegen alle Schwachheiten des Geistes und Herzens zu sein, das geziemt dem Manne, nur nicht gegen die Schlechtigkeit. Hier muß er als Priester seiner Göttin ganz im Priestergeiste handeln, sonst hat er sich nur um seines Selbst willen in die moralische Welt geschlichen und ist des Platzes nicht wert, den er sich anmaßt.
Friedrich Maximilian von Klinger
Noch wären die Schätze der Welt sammt aller Hoheit und Wollust
Für unsere Seele zu klein, durchlebten wir's Alter der Sterne,
Der Himmel sättigt sie nur, von dessen Flamme sie lodert.
Und du, o göttliche Tugend! Durch dich nur können wir freudig
Das Meer des Lebens durchschiffen.
Ewald Christian von Kleist