Nichte Zitate (Seite 39)
Nicht lächelt mehr der Strand
mit holdem Angesicht dir zu.
Verloren streifst du grau durch grauen Sand,
tauchst schweigend ein in geisterhafte Winterruh.
Lido-Einsamkeit … ein wehes Wort.
Wo ehedem das Leben hohe Wellen schlug,
da find'st du heut nur traurig-öden Ort.
War alles denn nur Traum, armseliger Betrug?
Die hölzern' Hütten knarren noch wie immer,
des Meeres Wogenflut bespült den Sand
in ruheloser Gier.
Und auch der Möven kreischendes Gewimmer
erfüllt die Luft noch über dir.
Carl Peter Fröhling
Nicht aufkommen lassen
Willst du dich über die Menge erheben,
Halte die Ehre blank und eben,
Den kleinsten Flecken, den kleinsten Belauf,
Die Leute zeigen mit Fingern darauf,
Froh eine Stelle gefunden zu haben,
Worein sie ihre Haken graben,
Die dich aus deiner Höhe wieder
Zerren zu ihren Sümpfen nieder.
Viel eher dulden sie schlecht dich, gemein,
Als daß sie dein Besserseinwollen verzeihn.
Gustav Falke
Nichts für schwache Nerven ist das Suchen nach dem
Glück.
Glaubst du es gefunden –
wirft es dich zurück.
Zu glauben, was man liest, hier und jetzt –
dich in eine Scheinwelt hineinversetzt und deine Seele wird
verätzt von dem Schein, der weit entfernt vom Sein.
Der Gedanke ist Verrat an der Tat, die niemals geschieht.
Du siehst was du glauben willst und findest doch nie das,
was du suchst, denn zu weit entfernt ist die Realität –
zu spät!
Zu schlechte Nerven.
by SPODO