Nichte Zitate (Seite 330)
Die Menschen gehen fast immer Wege, die bereits von anderen beschritten wurden, und ahmen in ihren Handlungen die anderen nach, können dabei diesen Wegen nicht überall folgen und ihren Vorbildern nicht in allem gleichkommen. Daher muß ein kluger Mann stets Wegen folgen, die von großen Männern beschritten wurden, und die hehrsten Vorbilder nachahmen, damit ein gewisser Abglanz auf ihn fällt, wenn er auch nicht an sie heranreicht.
Niccolò Machiavelli
Wir haben die armen Knaben nicht mehr lieb wie die Griechen. Wenn unsere neueren Zeiten ein schönes Stück in der Bildhauerkunst liefern, so muß es ein Mädgen sein. Der christliche Künstler findet die Schönheit nicht, und wenn er sie fände und anbrächte, so erkennt sie der Anschauer wieder nicht.
Georg Christoph Lichtenberg
Ein Mädchen sollte imstande sein, mit ihren Reizen einem Manne seine Ruhe zu rauben, daß kein anderes Vergnügen mehr Geschmack für ihn hätte, und es stehe nicht in seiner Gewalt, sich diesem Zug zu widersetzen, dem Manne, der Armut, Hunger, Verachtung seines Verdienstes ertragen, ja seiner Ehre wegen in den Tod gehen kann? Das glaube ich ewig nicht. Dem Gecken wohl, dem weichlichen Schwachen, der nie in irgendetwas Widerstand versucht hat, oder dem Wollüstling. der höhere Vergnügen des...
Georg Christoph Lichtenberg
Wer andere kennt, ist klug; wer sich selbst kennt, ist erleuchtet. Wer andere überwindet, hat Kraft; wer sich selbst überwindet, ist stark. Wer weiß, daß er genug hat, ist reich. Wer nicht aufgibt, zeigt Willensstärke. Wer seinen Ort nicht verliert, wird nicht untergehen. Wer stirbt, ohne sich selbst aufzugeben, bleibt ewig Teil des Lebens.
Laotse
Ton knetend, formt man Gefäße. Doch erst ihr Hohlraum, das Nichts, ermöglicht die Füllung. / Aus Mauern, durchbrochen von türen und fenstern, baut man ein Haus. Doch erst sein Leerraum, das Nichts, gibt ihm den Wert. / Das Sichtbare, das Seiende, gibt dem Werk die Form. Das Unsichtbare, das Nichts, gibt ihm Wesen und Sinn.
Laotse