Nichte Zitate (Seite 242)
Beredsamkeit, die nicht mit der Logik übereinstimmt, Wahrhaftigkeit, die nicht mit der Vernunft übereinstimmt, Mut, der nicht mit der Gerechtigkeit übereinstimmt, Gesetzlichkeit, die nicht mit der sinngemäßen Anwendung übereinstimmt, sind wie ein irrender Wanderer auf schnellem Rosse oder wie ein Wahnsinniger, der ein scharfes Schwert schwingt.
Lü Bu We
Will einer etwas Großes für die Allgemeinheit leisten, dann darf er nicht nur von den andern fordern. Weder Verfassungen noch Gesetze, noch Verordnungen, noch Regierungen erneuern ein Volk. Erneuert wird es nur durch die uneigennützige Arbeit eines jeden einzelnen. Nichts darf ihm zu gering, nichts darf ihm zu klein, nichts zu schmutzig sein.
Hans Konrad Escher von der Linth
Der Mensch ward zum Tun und nicht zum Vernünfteln erschaffen. Aber eben deswegen, weil er nicht dazu erschaffen ward, hängt er diesem mehr als jenem nach. Seine Bosheit unternimmt allzeit das, was er nicht soll, und seine Verwegenheit allzeit das, was er nicht kann. Er, der Mensch, sollte sich Schranken setzen lassen?
Gotthold Ephraim Lessing
Geht nicht gibt's nicht.
Wer sagt, "Ich kann nicht", setzt sich nur selbst Grenzen. Denke an die Hummel. Die Hummel hat eine Flügelfläche von 0,7 Quadratzentimeter, bei 1,2 Gramm Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesen Verhältnissen zu fliegen. Die Hummel weiß das nicht. Sie fliegt einfach.
Arthur Lassen
Zu Gott gelangt man nicht durch die Furcht, nicht durch das Gefühl der Abhängigkeit, nicht durch den Verstand, nicht durch das Fürwahrhalten oder Glauben, sondern nur durch das Bestreben besser zu werden, weil nur dieses auf das Gute hinauswill, das mit Gott eines und dasselbe ist.
Paul Anton de Lagarde
Mir fehlt überhaupt die Geduld zum Leben. Ich kann das Gras nicht wachsen sehen; wenn ich aber das nicht kann, so mag ich gar nicht dahin gesehen haben. Meine Anschauungen sind flüchtige Betrachtungen eines ›fahrenden Schülers‹, der in größter Hast durchs Leben stürzt. Man sagt: Gott der Herr macht den Magen eher satt als die Augen. Das vermag ich nicht zu merken. Meine Augen sind satt und alles Dinges überdrüssig, und doch hungert mich.
Søren Aabye Kierkegaard