Mutter Kind Zitate (Seite 4)
Was fragst du den Mann
Was fragst du den Mann
Nach Heimat und Haus?
Er hat sie nicht –
Du horchest nach Vater
Und Mutter ihn aus,
Er kennt sie nicht.
Was fragst du den Mann
Nach Kind und Weib?
Er klagt doch nicht,
Daß sie ihn verließ
Mit Seele und Leib
Um einen Wicht …
Was fragst du den Mann
Nach seinem Gott?
Er suchte Licht! –
Warum blieb es dunkel
In Elend und Spott?
Er weiß es nicht.
Ada Christen
Als das Kind geboren war,
Sie mußten der Mutter es zeigen;
Da ward ihr Auge von Tränen so klar,
Es strahlte so wonnig und eigen.
Gern litt ich und werde, mein süßes Licht,
Viel Schmerzen um die noch erleben.
Ach, lebt von Schmerzen die Liebe nicht,
und nicht von Liebe das Leben?
Adelbert von Chamisso
Ein Wandrer zog mit müdem Schritt:
"Herr Postillion, ei, nehmt mich mit!"
Drin saß ein braunes Kind allein,
nun fuhren traulich sie zu zwein.
Er sprach, er habe das Glück gesucht,
doch sei das Glück noch auf der Flucht;
sie sprach, nun sei auch die Mutter tot,
da sucht sie jetzt als Magd ihr Brot.
Wie kurz die Fahrt! Das Posthorn klang,
der Bursche sich aus dem Wagen schwang.
Sie sind einander nimmer begegnet,
doch jeder hat still das andre gesegnet.
Paul Barsch