Müde Zitate (Seite 22)
Mögen die, welche die Geschicke der Völker in Händen haben, darauf bedacht sein, alles zu vermeiden, was die Lage, in der wir uns befinden, noch schwieriger und gefahrvoller gestalten könnte. Mögen sie das wundervolle Wort des Apostels Paulus beherzigen: "Soviel an euch liegt, habt mit allen Menschen Frieden!" Es gilt nicht nur den einzelnen, sondern auch den Völkern. Mögen sie im Bemühen um die Erhaltung des Friedens miteinander bis an die äußerste Grenze des Möglichen gehen, damit dem...
Albert Schweitzer
Des Knaben Morgengruß
Morgenlicht! Morgenlicht
Scheint mir hell ins Gesicht!
Wenn ich Tag kommen seh,
wird mir leid und weh;
Denn im Grabe liegt
Ein jung Mägdelein;
Des Frühroths Schein
Sieht traurig hinein
In das enge Kämmerlein.
Mögt wecken das Jungfräulein,
Das kann vom Schlaf nicht erstehn,
Morgenlicht nicht sehn;
Drum wenn ich...
Karoline von Günderode
Mütter, werdet deutsch! Lehrt eure Kinder von frühesten Tagen an Wahrheit und Treue; pflanzt in sie das Bewußtsein der Pflicht; unterdrückt die Keime der Ich- und Genußsucht. Pflegt in ihnen die Kraft des Gemüts, weist sie hin auf Gott. Erzieht die Knaben zu Männern, die Töchter zu echten Müttern. Das Vaterland wird euch dafür segnen.
Otto von Leixner
Möge deine Seele sich erweitern und die Gewißheit des großen Gefühls über dich kommen, daß außerordentliche Menschen eben auch darin außerordentliche Menschen sind, weil ihre Pflichten von den Pflichten des gemeinen Menschen abgehen; daß der, dessen Werk es ist, ein großes Ganzes zu übersehen, zu regieren, zu erhalten, sich keinen Vorwurf zu machen braucht, geringe Verhältnisse vernachlässigt, Kleinigkeiten dem Wohl des Ganzen aufgeopfert zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe
Mädchen: eine junge Person des unfairen Geschlechts von unerforschlichem Benehmen und Ansichten, die einen bis zum Verbrechen rasend machen können. Die Art ist geographisch weit verbreitet, man trifft sie, wo immer man sie sucht, und bedauert es, wo immer man sie findet. Das Mädchen ist dem Auge nicht eigentlich unangenehm und (ohne sein Klavier und seine Ansichten) dem Ohr nicht unerträglich, wenn es auch an Anmut dem Regenbogen entschieden unterlegen ist und hinsichtlich dessen, was von ihm...
Ambrose Gwinnett Bierce