Menschen Zitate (Seite 340)
Ich knirsche die Zähne über die gewinnsüchtigen Heuchler, die Menschen, welche bei ihren Bergwerken, bei ihren Lotteriedevisen, Gott wie einen Fürsten zum Gevatter bitten, damit er ihnen ehrenhalber ein Pathengeld in die Windeln schiebe – welche bei dem Allerheiligsten, wie wir beim Titular-Rath, immer seinen Titel anbringen, um ihm zu schmeicheln und anzubetteln. — O, das größte Sammelsurium von Widerspruch, Wahnsinn, Habsucht und Tücke ist ein menschliches, gedrucktes Gebet! — Nur du,...
Jean Paul
Kannst du es vergessen, in der dunklen Stunde, daß es große Menschen gab und daß du ihnen nachziehst? Erhebe dich durch die Geister, die auf ihren Bergen standen und die Gewitter des Lebens nur unter, nicht über sich hatten! Rufe dir zurück die Thronfolge der Weisen und Dichter, welche Völker nach Völker begeistert und erleuchtet haben.
Jean Paul
Was hat man für Recht dazu, dem Pöbel, dem größern Teil der Menschen, die Aufklärung vorzuenthalten? Wer gab uns das Recht, der Richter seiner Einsicht und seines Schicksals zu sein? Wenn er die Aufklärung mißbraucht: so wird er es nicht mehr tun als die, die jetzt aufgeklärt sind. Freilich der Übergang von Finsternis zu Licht geschieht allemal in einem Orkan. – Man regiert, um sie dumm zu erhalten: und erhält sie dumm, um sie zu beherrschen.
Jean Paul
Habe für alle menschlichen Meinungen eine Ehrfurcht und glaube, daß ihr zu sehr Wesen einerlei Art seid, als daß du über eine ganz lachen könntest, die ein Wesen deiner Art geglaubt und zu der es gewiß Gründe nötigten. Der Weise spüret alle Tage mehrere Irrtümer der Menschen und mehrere Scheingründe, durch die sich jene Irrtümer einschmeichelten, zum Gegengifte der Selbstgenügsamkeit auf.
Jean Paul