Menschen Zitate (Seite 244)
Durch Sturm und Ungewitter, durch Müh' und Arbeit, Angst und Elend, durch Todesschrecken, durch Grabesschauer führt Gott das Geschlecht der Menschen von einer Stufe der Erziehung und Bildung, der Prüfung, Reinigung, Veredlung zur andern in den Tempel der Unsterblichkeit.
Friedrich Christian S. Schlenkert
Das Schönste am Menschen ist sein Auge. Es empfängt den Quell des Lebens, das Licht, und gibt es wieder zurück als Strahl der Dankbarkeit. Die Sonne schuf das Menschenauge, um sich selbst und ihre Schönheit darin zu bewundern. Das Weltall glüht in unseren Augen und es verglimmt in unseren Tränen.
Carl Ludwig Schleich
Die Gefahr hat einen solchen Reiz für den Menschen, daß ein jeder sich bestrebt, einen geringeren oder größeren Grad derselben in der Nähe kennen zu lernen. – Wenn man daher der Jugend die Gefahr zu lebhaft schildert, die mit einer gewissen Handlung verknüpft ist, so erregt man in den edelsten Gemütern nur einen desto stärkeren Trieb, diese Gefahr zu bestehen.
Dorothea von Schlegel geb. Mendelssohn
In jeder gemeinen Kunst, in jedem Handwerk wagt außer den Kunstverwandten niemand ein Werk zu meistern und zu kritisieren. Aber in der Weltweisheit, in der Sittenlehre, in der Politik ist jedes Menschen Gesicht dreist genug, das Richteramt zu übernehmen. Jeder Tor mustert Systeme, beurteilt sittliche Handlungen und tadelt Regierungsformen.
Dorothea von Schlegel geb. Mendelssohn
Und woher entstehen solche kleine Abstoßungen als aus der gegenseitigem Unersättlichkeit im Lieben und Geliebtwerden? Ohne diese Unersättlichkeit gibt's keine Liebe. Wir leben und lieben bis zur Vernichtung. Und wenn die Liebe es ist, die uns erst zu wahren vollständigen Menschen macht, das Lieben des Lebens ist, so darf auch sie wohl die Widersprüche nicht scheuen, so wenig wie das Leben und die Menschheit; so wird auch ihr Frieden nur auf den Streit der Kräfte folgen.
Friedrich von Schlegel