Mensch Zitate (Seite 35)
Das normale Verhalten von Mensch zu Mensch ist uns erschwert. Durch die Hast unserer Lebensweise, durch den gesteigerten Verkehr und durch das Zusammenarbeiten und Zusammenwohnen mit vielen auf engem Raum kommen wir fortwährend und in mannigfachster Weise als Fremde mit Fremden zusammen.
Albert Schweitzer
"Ich will euch zu Menschenfischern machen." Da ist's, als sagte Jesus es allen kommenden Jahrhunderten: Aufs erste gebt mir acht, daß mir der Mensch nicht zugrunde geht. Geht ihm nach, wie ich ihm nachgegangen bin und findet ihn da, wo die andern ihn nicht mehr finden, im Schmutz, in der Vertiertheit, in der Verachtung, und tut euch zu ihm und helft ihm, bis er wieder ein Mensch ist.
Albert Schweitzer
Sehr passend nennt man die Beschäftigung mit den Schriftstellern des Altertums Humanitätsstudien: Denn durch sie wird der Schüler zuvörderst wieder ein Mensch, indem er eintritt in die Welt, die noch rein war von allen Fratzen des Mittelalters und der Romantik, welche nachher in die europäische Menschheit so tief eindrangen, daß auch noch jetzt jeder damit betüncht zur Welt kommt und sie erst abzustreifen hat, um nur zuvörderst wieder ein Mensch zu werden.
Arthur Schopenhauer
Im gleichen ließe sich sagen, daß jeder von ihnen nur ein kleiner Bruch der Idee der Menschheit sei, daher er vieler Ergänzung durch andere bedarf, damit einigermaßen ein volles menschliches Bewußtsein herauskomme. Hingegen wer ein ganzer Mensch ist, ein ausgezeichneter Mensch, der stellt eine Einheit und keinen Bruch dar, hat daher an sich selbst genug. Man kann in diesem Sinne die gewöhnliche Geslleschaft jener russischen Hornmusik vergleichen, bei der jedes Horn nur einen Ton hat und bloß...
Arthur Schopenhauer
Je tiefer der Mensch in die Zeit dringt, in das eigentliche Wesen der Zeit, um so entschiedener ist er auch auf sich selbst verwiesen: auf die Kraft der Seele, des Glaubens, des Geistes, die ihn befähigen, diese Zeit zu bestehen; in ihr, worauf alles ankommt, wirklich ein Mensch zu sein und das Erbe der Menschheit in sich zu bergen.
Reinhold Schneider
Sobald aber ein Mensch der Hilfe eines anderen zu bedürfen anfing, sobald man für nützlich hielt, daß ein Mensch Vorrat genug besaß, zwei zu unterhalten, so verschwand die Gleichheit, und das Eigentum ward an seine Stelle eingeführt. Große, weit ausgedehnte Wälder wurden in lachende Felder verwandelt, die der Landmann mit seinem Schweiße befeuchten mußte und darauf man Elend und Sklaverei zugleich mit der Ernte heraufkommen sah.
Jean-Jacques Rousseau