Mensch Zitate (Seite 218)
Entfremdung. – Je mehr der Mensch die Welt nach seinem Bild und Bedürfnis umgestaltet, um so fremder kommt sie ihm vor. Im Mittelalter war man dem Rhythmus des Wetters und der Jahreszeiten, dem Chaos von Kriegen, Krankheiten und Katastrophen noch stärker ausgesetzt. Aber die Menschen vermuteten hinter dem vordergründigen Durcheinander eine ewige Ordnung. Heute ist es umgekehrt: Hinter der vordergründigen Ordnung lauert die ewige Fremde.
Rainer Kohlmayer
Das Tier könne sich nicht ›bilden‹ wie der Mensch, denn der sei, im Gegensatz zum Tier, ›weltoffen‹ – behauptet ein Philosoph. Wie kommt es, daß man über das Tier so bestimmt, aber über den Menschen so zögernd und unscharf spricht? Vielleicht weil man das Tier nur von außen, den Menschen aber von innen kennt?
Rainer Kohlmayer