Macht Zitate (Seite 251)
Wer die Lust zum Zweck macht, der setzt den Egoismus an die Stelle der Liebe, der hebt den Sittlichkeitsbegriff auf. Seelenfriede, Freude sind Erfolge des sittlichen Handelns, was aus Freude am Guten geschieht, das ist auch gut, die Liebe zur Pflicht vollendet die sittliche Lebensreife.
Moritz Carrière
Nicht die Handlung, sondern der Beweggrund bestimmt den moralischen Wert, wer seine Glückseligkeit zum Bestimmungsgrund des Handels macht, der läßt den Willen durch Vorstellungen der Luft und des Genusses beherrscht sein, der bleibt im Eigennutz der Selbstliebe befangen und ist nicht sittlich, auch wenn er recht handelt, denn er tut es nicht, weil es recht ist, sondern weil es ihm Gewinn bringt.
Moritz Carrière
"Und geht eines Tages" – fragt man uns höhnisch – "diese Erde in Trümmer, für was war denn dieses Streben nach Vervollkommnung?" – Für uns, für die Menschen, die bis zu jenem Tage, der noch die Kleinigkeit von ein paar Millionen Jahren ausbleiben kann, die Erde bewohnt haben werden. Allerdings ist es nur die Liebe, die einen so erhabenen Gedanken zu fassen vermag. Ist sie verschwunden? Die Liebe, für die es ein Ich oder Du oder Wir nicht gibt, sie ist da; sie wird da sein, solange Menschen...
Bartholomäus, Ritter von Carneri
Für einen Ausländer scheint die Kantische Philosophie beinah die gewöhnliche Maxime: »Der Endzweck der Philosophie ist, unverständliche Dinge zu vereinfachen«, umzukehren – sie macht einfache Dinge unverständlich. Oft ist ein Satz, der dem Anschein nach unergründlich und furchtbar ist, nur eine harmlose Wahrheit, sobald er aus seiner dunklen Höhle, aus seinen terminologischen Verschanzungen ans helle Tageslicht gezogen und der Prüfung mit natürlichem Auge und gesundem Menschenverstand...
Thomas Carlyle