Liebes Lebens Zitate (Seite 21)
O glücklich, wer ein Herz gefunden, // Das nur in Liebe denkt und sinnt, // Und mit der Liebe treu verbunden, // Sein schön'res Leben erst beginnt! // Wo liebend sich zwei Herzen einen, // Nur eins zu sein in Freud' und Leid, // Da muß des Himmels Sonne scheinen // Und heiter lächeln jede Zeit!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Die Eigenliebe, die Liebe zur Selbsterhaltung, nimmt soviele Gestalten an und handelt aus so entgegengesetzten Gründen, daß sie uns dazu bringt, unser Sein aus Liebe zu unserm Sein zu opfern. Und die Achtung, die wir vor uns selbst hegen, ist derart, daß wir infolge eines dunklen Naturtriebs, demgemäß wir uns mehr lieben als selbst unser Leben, freiwillig in den Tod gehen.
Baron Charles-Louis de Montesquieu
Leise rauschend durch Ruinen
Zieht der Abendwind,
Flüstert alte, düst're Märchen,
Die vergessen sind.
Von den Bäumen herbstestraurig,
Sinkt nun Blatt auf Blatt,
Sucht in der Ruine Schweigen
Eine Grabesstatt.
Fallen wird auch sie,
Die trotzig manch' Jahrhundert stand,
Ziehen werden, wo sie ragte,
Nebel übers Land.
»Märchenhaft ist dieses Leben!«
Seufzt der Abendwind:
In der heißen Brust erglommen
Mir zwei Wünschlein sind:
Meinem Leben eine Seele,
Die sich meiner eint,
Meinem Grabe eine...
Ernst Ziel
Sie wird mir einst begegnen, irgendwann,
Wie einem auf verdrossnen Wanderungen
Ein Lied einfällt, daß er als Kind gesungen;
Seither sind viele tot, und er ist Mann.
Und ist davon beglückt, daß er's noch kann;
Denn während er zur Klarheit sich gerungen,
Ist manche Saite in ihm abgesprungen…
Sie wird mir einst begegnen – irgendwann
Und wird mich fragen nicht: Woher? Wohin?
Und wird nicht in mich drängen: Weile, raste!
Einer wie ich ist immer nur zu Gaste –
Und größer wird sie sein durch...
Anton Wildgans
Singe, wem Gesang gegeben
in dem deutschen Dichterwald
Das ist Freude, das ist Leben
wenn's von allen Zweigen schallt
Nicht an wenig stolze Namen
ist die Liederkunst gebannt
ausgestreuet ist der Samen
über alles deutsche Land
Deines vollen Herzens Triebe
gib sie keck im Klange frei
Säuselnd wandle deine Liebe
Donnernd uns dein Zorn vorbeil
Singst du nicht dein ganzes Leben
Sing' doch in der Jugend Drang
Nur im Blütenmond erheben
Nachtigallen ihren Sang
Heilig achten wir die Geister
Aber Namen...
Ludwig Uhland
Gefühl ist alles
Fühlen,
Mit dem Herzen denken.
Nicht rechnen immer,
kühl und wissend,
das Wie und Wann
mit dem Verstand erfassen.
Sich selber Liebe schenken,
dem Sein sich
gläubig überlassen.
Vertrauend sich ergeben –
dem Leben!
Dem Leben sich ergeben,
und das Gefühl
zum allumfassenden
Gebot erheben.
Dem innern Rufe folgen,
dem echten Traum,
und schwebend sich bewegen
im Lebensbaum.
Gefühl ist alles.
Wer nicht mehr fühlen kann,
ist tot.
Ingrid Streicher
Wohl rief ich sanft dich an mein Herz,
Doch blieben meine Arme leer;
Der Stimme Zauber, der du sonst
Nie widerstandest, galt nicht mehr.
Was jetzt dein Leben füllen wird,
Wohin du gehst, wohin du irrst,
Ich weiß es nicht; ich weiß allein,
Daß du mir nie mehr lächeln wirst.
Doch kommt erst jene stille Zeit,
Wo uns das Leben läßt allein,
Dann wird, wie in der Jugend einst,
Nur meine Liebe bei dir sein.
Dann wird, was jetzt geschehen mag,
Wie Schatten dir vorübergehn,
Und nur die Zeit, die nun...
Theodor Storm
"In der Ferne weilt das Glück!"
Mutig bin ich ausgezogen,
um es mutig zu erringen,
Auf des Lebens Sturmeswogen
Hielt ich mich mit kühnen Schwingen,
Und im Kampfe mit dem Leben
War mir nichts zu schwer zu tragen,
Alles hab' ich hingegeben,
Kühner kann kein anderer wagen.
Immer jagte ich dem Glücke
Ruhlos auf der Ferse nach,
Um es, trotz dem Mißgeschicke,
Einzuholen nach und nach.
Eitler Wahn! Verlor'ne Zeit!
All umsonst war mein Bemühen,
Täglich scheint zu meinem Leid
Meilenweit das Glück zu...
Herrmann Starcke
Es ist schön, daß es dich gibt
Zeit meines Lebens werde ich dich lieben,
achten, ehren, respektieren, akzeptieren
und dir all deine Freiheit garantieren
weil du der Mensch bist, den ich liebe
wie auch ich ein Mensch bin – sei gewiß, es ist so
mein Geist ist wie deiner
und geistig sind wir in Harmonie
positiv – denn ich bin – und das tatsächlich
zu meinem Leben brauche ich dich!
Bruno O. Sörensen
Lied
Tot ist für immer jene Zeit,
Versunken und begraben!
Wir schaun zurück
Mit stierem Blick
Auf unsrer Hoffnungsträume Glück,
Die in des Lebens finsterm Leid
Wir trüb bestattet haben.
Der Liebe Strom entrauschte weit –
Wir schaun ihm nach vergebens!
Doch einsam hier
Noch stehen wir,
Denkmälern gleich entschwundner Zeit,
Die rasch entglitt mit Lust und Leid
Im Frührotschein des Lebens.
Percy Bysshe Shelley
Ich hab mein Leben lang drauf gewartet,
du warst alles was ich wollte,
ich sah dich an und mein Herz obsiegte.
Die Zeit mit dir war wie im Traum
und sollte nie vergehen.
Doch Träume sind und bleiben nur Träume,
das erkannte ich, als du aus meinem Leben
wieder verschwandest.
Verdammte Liebe. Ich geb's auf!
Jeremy Seaver