Liebe Ist Zitate (Seite 50)
Die Liebe ist aber in genauem Sinne un-sittlich, das heißt, sie ist als Grundgefühl das Gegenteil irgendeiner ethischen "Selbstüberwindung", da gerade sie freiwillig ihr Selbst aufgibt - und zwar sogar schrankenloser und restloser aufgibt als jeder ethische Wille. Denn sie ist in ihrem letzten Kern nicht nur Selbstüberwindung, sondern sogar Selbstzerstörung.
Platon
Nimm einen jungen Mann, feurig wie ein arabisches Pferd; laß ihn heiraten, und er ist verloren. Zuerst ist das Weib stolz, dann wird es schwach, dann wird es ohnmächtig, dann wird er ohnmächtig, dann wird die ganze Familie ohnmächtig. Eines Weibes Liebe ist nur Verstellung und Schwachheit.
Sören Aabye Kierkegaard
Nebelschleier, feucht und schwer,
Wallten um die elfte Schwester,
Fröstelnd schreitet sie einher,
Zieht des Mantels Falten fester.
Ihre Augen blicken trüb',
Ach, dahin ist alles Prangen!
Was den heit'ren Schwestern lieb,
Ist zur Ruhe eingegangen.
Aber sieh, des Menschen Lust
Ruht nicht mit den Kreaturen,
Jägereifer in der Brust
Folgt er kühn des Wildes Spuren.
Leicht entdeckt im weichen Schnee
Von der losgelass'nen Meute,
Werden Häslein, Fuchs und Reh
Seiner Flinte sichre Beute.
Auch...
Helene Krüger
Den lieben langen Tag
Hab' i nur Not und Plag',
Und sollt' am Abend doch nit weine!
Wann i am Fenster steh
Und in die Nacht nei seh
So ganz alleine,
Da muß i weine.
Denn, ach! mein Lieb ist tot,
Ist nun beim lieben Gott; :|
Er war mit Herz und Sinn der Meine.
Ich seh ihn nimmermehr,
Das macht mir's Herz so schwer!
Und i muß weine,
Bin ganz alleine.
Ach er kommt nimmermehr!
Das drückt mi gar zu schwer,
Und abends muß i immer weine,
Seh i die Sternlein gehn,
Glaub' i sein Aug' zu sehn,
Und...
Philipp Jacob Düringer
Müde
Ich schließ die Thüre hinter mir,
Will ohne Gäste sein;
Ich hab mich selbst verlassen,
Drum bin ich so allein.
Ich mache alle Läden zu,
Was soll mir Tag und Licht.
Das Feuer ist verglommen,
Die Sonne brauch ich nicht.
Ich fühle gar kein Leben mehr;
Die Liebe ist vorbei.
Ich kann nicht einmal weinen,
Aus mir ringt sich kein Schrei.
Ich habe keinen Gott und Freund
Und bin so sinnenleer,
Daß, wenn das Glück jetzt käme,
Ich fühlte es nicht mehr.
Ich schließ die Thüre hinter mir,
Bin nur für...
Otto Julius Bierbaum