Lehre Zitate (Seite 4)
Von meinen Schicksalen geführt, halte ich das Christentum für nichts anderes als für die reinste und edelste Modifikation der Lehre von der Erhebung des Geistes über das Fleisch - und diese Lehre für das große Geheimnis und das einzig mögliche Mittel, unsere Natur im Innersten ihres Wesens ihrer wahren Veredelung näher zu bringen.
Johann Heinrich Pestalozzi
Mir ist, als wäre jede Beere
Ein Born der Lebensfreudigkeit,
Als gäbe sie die große Lehre:
Gedulde dich, es kommt die Zeit!
Wie durch Millionen Sonnenstrahlen,
Die uns nur tagelang gestreift,
Mit Saft sich füllten unsere Schalen,
Bis wir zur süßen Frucht gereift.
So wird trotz allem welken Laube
Durch freier Seelen Sonnenglut
Der Menschheit volle Wundertraube
Erst in Erkenntnis reif und gut.
Richard Zoozmann
Minnelied
Wohl alle Gedanken
Des Herzens vereine
Ich ohne Wanken
Besorglich auf das eine,
Wie ich bescheine,
Daß ich schon lange
Sie meine, mit Sange
Mit treuem Muthe
Die Reine,
Die Gute.
Euch dank' ich, ihr Sinne,
Die freundliche Lehre,
Daß ich sie minne,
Die Gluth geschäftig nähre
Und Liebchens Ehre
Durch neue Weisen
Zu preisen
Begehre.
Ja ich ersehne
Die Hehre,
Die Schöne.
O sagt, wer die Stunden
Des Heiles beschriebe,
Wenn überwunden
Sie mein aus zartem Triebe,
Mein würde und...
Heinrich von Veldink oder Veldig
Der du der Freund der Kinder bist
Im, Himmel und auf Erden,
Laß auch mein Kind, Herr Jesu Christ,
Dein liebes Kindlein werden.
Mit lieb und Glauben mach ihm weit
Das Herz und lehr es treten
Vor dinen Thron und allezeit
Recht kindhaft zu dir beten.
Und laß von deiner Gnade Schein
Es hell erleuchet stehen
Und bei ihm immer aus und ein
Des Himmels Engel gehen.
Julius Karl Reinhold Sturm
Wissen ist des Glaubens Stern,
Andacht ist des Wissens Kern.
Lehr' und lerne Wissenschaft:
Fehlt dir des Gefühles Kraft
Und des Herzens frommer Sinn,
Fällt es bald zum Staube hin.
Schöner doch wird nichts gesehn,
Als wenn die beisammen gehn:
Hoher Weisheit Sonnenlicht
Und der Kirche stille Pflicht.
Friedrich von Schlegel
Komm, sprach das Mädchen, setze dich
Und nimm mich in die Lehre,
Verhöre deine Schülerin,
Da hast du die Grammäre.
Gut, sprach ich, liebe Schülerin,
Allein mir fehlt ein Rütchen;
Wenn du den Lehrer zornig machst,
Wie kühlt er sich das Mütchen?
Er soll, sprach sie, für jedes Wort
Mich an dem Näschen zupfen,
Und wenn er härter strafen will,
Mich an den Härchen rupfen.
Wie? sprach ich, sollen für den Mund
Die armen Härchen büßen?
Für jedes Wort, das du nicht weißt,
Sollst du mich einmal küssen.
Friedrich Rückert
Merke jeder fein die Lehre:
Nicht verzweifeln, das ist Ehre –
Ist ja kein Wald so dunkel und dicht,
Es kommt am Ende doch Luft und Licht –
Ist keine Heide so groß und breit,
Steht doch am Ende ein Haus bereit,
Nur wenn man zögert und mutlos spricht:
»Es wird nicht gehen«, dann geht' auch nicht.
Auguste Kurs