Leben Ist Wie Zitate (Seite 36)
Mein lieber Junge, ein Mensch, der nur einmal in seinem Leben verliebt ist, bleibt ein einfältiger Bursche. Was er Treue und Anhänglichkeit nennt, das nenne ich Trägheit und mangelnde Phantasie. Treue ist für unser Gefühlsleben dasselbe, was für unseren Geist Sturheit ist, ein Ausdruck mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten. Die einzige Leidenschaft, die in der Treue zum Ausdruck kommt, ist die Besitzgier. Wie viele Dinge würden wir wegwerfen, wenn wir nicht befürchteten, daß ein anderer sie...
Oscar Wilde
Was mir Bach ist? Ein Tröster. Er gibt mir den Glauben, daß in der Kunst wie im Leben das wahrhaft Wahre nicht ignoriert und nicht unterdrückt werden kann, auch keiner Menschenhilfe bedarf, sondern sich durch seine eigene Kraft durchsetzt, wenn seine Zeit gekommen. Dieses Glaubens bedürfen wir, um zu leben. Er hatte ihn.
Albert Schweitzer
Selig sind, die da Leid tragen. Dieses Wort war auch der Leitstern seines Lebens. In dieser Bedeutung ist der Spruch in Jesu Munde kein hohles Wort, sondern sein ganzes Leben legt Zeugnis davon ab. Er hat viel gelitten und wurde nie irre an seinem Vater. Und als in der höchsten Todesnot ihm der Wille seines Vaters dunkel blieb, beugte er sich, wie er es uns beten gelehrt hat: Dein Wille geschehe.
Albert Schweitzer
Die Grundidee des Guten besteht darin, daß sie gebietet, das Leben zu erhalten, zu fördern und zu seinem höchsten Wert zu steigern; und das Böse bedeutet: Leben vernichten, schädigen, an seiner Entwicklung hindern. Das Prinzip dieser veneratio vitae entspricht dem der Liebe, wie es durch Religion und Philosophie entdeckt worden ist, als sie nach dem Grundbegriff des Guten forschten.
Albert Schweitzer
Die Kunst ist also in allen ihren Werken - und am ausgeprägtesten in ihren bedeutendsten - eine Erscheinung des Lebens, der gesellschaftlich-geschichtlichen Entwicklung der Menschheit; man würde ihr innerstes Wesen, ihre echteste Größe verfälschen, wenn man sie, wie es der philosophische Idealismus immer tut, als einen ausschließenden Gegensatz zum Leben darstellen würde.
Georg Lukács
Irgendwann muß man sich eben entscheiden, wie man sein Leben leben möchte. Und du darfst nicht vergessen: von den 100.000 Tennistrainern dieser Welt würde jeder gerne irgendwann die Nummer eins der Welt betreuen. Weil das Glück und die Fähigkeit zu haben, einen Sportler dazu zu machen, ist halt schon etwas Großartiges. Nur: es kostet auch wahnsinnig viel psychische Kraft. (Über seine familiäre Situation).
Ronald Leitgeb
Wenn man im Leben vorwärtskommen will, so muß man es trotz der Bemühungen anderer tun, die einen herunterziehen wollen. Es stimmt nicht, daß es Menschen gibt, die bereit sind, denen zu helfen, die sich selbst helfen. Menschen sind bereit, einem Mann zu helfen, der sich nicht selbst helfen kann. Sobald er aber in der Lage ist, sich selbst zu helfen, und es tut, vereinen sie sich, um sein Leben so ungemütlich wie möglich zu machen.
Edgar Watson Howe
Es ist auch gut und sogar die erste Bedingung alles Lebens und aller Organisation, daß keine Kraft monarchisch ist im Himmel und auf Erden. Die absolute Monarchie hebt sich überall selbst auf, denn sie ist objektlos; es hat auch im strengen Sinne niemals eine gegeben. Alles greift ineinander und leidet, so wie es tätig ist.
Johann Christian Friedrich Hölderlin