Leben Ist Wie Zitate (Seite 12)
Gewiß: Es ist noch Religion in den christlichen Kirchen wie im Volk. Es gibt viele nach Frömmigkeit strebende Menschen in unserer Zeit. Die Religion leistet noch etwas. Sie hat Werke der Wohltätigkeit aufzuweisen, auf die sie stolz sein darf. Es sind auch viele religiöse Bedürfnisse unter den Menschen, die der Kirche nicht mehr oder kaum mehr angehören. Aber an der Feststellung, daß die Religion keine geistige Macht mehr in unserem geistigen Leben ist, wird dadurch nichts geändert.
Albert Schweitzer
Das ist die Vergeltung, die der Genius der Kunst am Dilettanten übt: Wenn dieser schöpferisch zu werden versucht, gerät er unter das eigentliche Niveau nicht nur seines Verstandes, sondern auch seines Charakters, so daß uns das Produkt eines sonst leidlich gescheiten Menschen, dem nur eben das Talent versagt ist, wie das Lallen eines Schwachsinnigen und er selbst, im Leben vielleicht ein ganz anständiger Mensch, durch das Medium seines mißlungenen Werkes als ein höchst fragwürdiges Subjekt...
Arthur Schnitzler

Güte muß sich mit Verstand verbinden. Güte allein ist, wie ich im Leben erfahren habe, nicht viel wert. Man muß eine feine Unterscheidungsfähigkeit ausbilden, die mit Mut und Stärke des Geistes einhergeht. In schwierigen Lagen muß man erkennen, wenn es Zeit ist zu handeln und wann, sich zurückzuhalten.
Mahatma Gandhi
Ein Mensch wird geboren und entwickelt sich, einzig um zu heiraten, um, kaum verheiratet, sich zum nebensächlichen Anhängsel seiner Frau zu verwandeln, selbst dann, wenn er einen durchaus persönlichen, unbestreitbaren Charakter haben sollte. Das Hauptmerkmal eines derartigen Gatten ist eine gewisse Verzierung. Solch ein Mann kann nicht ungehörnt durchs Leben gehen, wie die Sonne nicht dunkel werden kann. Aber er ist ahnungslos, ja, er kann einem Naturgesetz zufolge auch niemals etwas von...
Fjodor Michailowitsch Dostojewski