Leben Ist Mehr Zitate (Seite 12)
Die Männer denken mehr auf das Einzelne, auf das Gegenwärtige, und das mit Recht, weil sie zu tun, zu wirken berufen sind; die Weiber hingegen mehr auf das, was im Leben zusammenhängt, und das mit gleichem Rechte, weil ihr Schicksal, das Schicksal ihrer Familien an diesen Zusammenhang geknüpft ist und auch gerade dieses Zusammenhängende von ihnen gefordert wird.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist schrecklich anzusehen, was die Reichen mit ihren Kindern machen. Solange sie jung sind und dumm und voller Leidenschaft, zwingt man sie zu einem Leben auf Kosten anderer, gewöhnt sie an dieses Leben, und wenn sie dann, an Händen und Füßen durch Verlockungen gebunden, nicht mehr anders können, als die Arbeit anderer zu beanspruchen - öffnet man ihnen die Augen.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Mich interessieren Politiker nur, wenn sie auf der einen Seite öffentlich sagen: Ich bin für soziale Gerechtigkeit, brauche dafür dieses und jenes Bruttosozialprodukt, damit ich etwas zu verteilen, auch umzuverteilen habe. Auf der anderen Seite muß dieser Politiker aber auch sagen: Wenn ich das Bruttosozialprodukt immer weiter steigere, der sozialen Gerechtigkeit wegen, dann schaffe ich am Ende eine Lebensqualität, in der es wirklich scheißegal ist, ob der eine mehr und der andere weniger...
Werner Schneyder
Der künstliche, krankhafte und unfruchtbare Charakter der heutigen Kunst liegt daran, daß sie keine Wurzeln mehr im Leben der Erde hat; sie ist nicht mehr das Werk lebender Menschen von Fleisch und Blut, sondern von Büchermenschen und Papiermenschen, die von Worten, Farben, Bildern, instrumentalen Klängen, von in Fläschchen gefüllten Gefühlextrakten genährt sind.
Romain Rolland
Niemand kann wissen, wem von seinen Passagieren der Steuermann genützt und wem er geschadet hat, indem er sie nicht ertrinken ließ. Er weiß, daß sie beim Aussteigen um kein Haar besser waren als beim Einschiffen, weder am Leib noch an der Seele. Er sagt sich: Wenn einer, der an schweren und unheilbaren körperlichen Krankheiten leidet, nicht ertrunken ist, dann ist das für ihn ein Unglück, daß er nicht sterben konnte, und ich habe ihm gar keinen Dienst erwiesen. Ist aber einer an dem Teil des...
Platon
Meine Jobs in Belgrad und Sarajewo waren politisch, aber sehr konkret. Normalerweise spielt sich Politik in irgendwelchen Höhen ab und hat oft sehr wenig mit dem täglichen Leben zu tun. In Belgrad, in Sarajewo - da kann man nicht mehr näher dem Leben sein. Weil man auch dem Tod sehr nahe ist.
Wolfgang Petritsch