Leben Anderen Zitate
Heutzutage darf man niemandem mehr sagen: "Hör mal, du führst ein schlechtes Leben, bessere dich!" - weder sich selbst noch einem anderen darf man das sagen. Führt man ein schlechtes Leben, so beruht dies angeblich auf einer anomalen Funktion der Nerven oder einer ähnlichen Ursache. Man geht dann zu "ihnen", sie verschreiben ein Mittel für 35 Kopeken, das man sich in der Apotheke besorgt und einnimmt. Wird's schlimmer danach, so versucht man es mit einem anderen Mittel und einem anderen Arzt....
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Der Tod ist die große Gelegenheit, nicht mehr Ich zu sein. Wohl dem, der sie benutzt. – Der Egoismus besteht eigentlich darin, daß der Mensch alle Wirklichkeit auf seine eigene Person beschränkt, indem er in dieser zu leben wähnt, nicht in den anderen. Der Tod belehrt ihn eines Besseren, indem er diese Person aufhebt, so daß das Wesen des Menschen, welches sein Wille ist, fortan nur in anderen leben wird. Das Sterben ist der Augenblick der Befreiung von der Einseitigkeit einer Individualität,...
Arthur Schopenhauer
Noch während sie darauf bedacht sind, ohne Angst zu leben, beginnen die Menschen, ihren Mitmenschen Furcht einzuflößen und die Unbill, die sie von sich abwehren, einem anderen zuzufügen, als ob sie nicht leben könnten, ohne einen anderen zu verletzen oder von ihm verletzt zu werden.
Niccolò Machiavelli
Mit den selbstauferlegten Zwängen nach viel Besitz verlieren wir oft den Blick für die kleinen Dinge des Lebens. Leben wir oder werden wir nur gelebt von unserem Besitz- und Geltungsstreben?
Die Augenblicke, in denen wir innehalten, sind daher kostbar.
In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben; in der anderen opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen.
Voltaire
Das Leben ist schon komisch. Innerhalb eines Tages verändert sich alles um dich herum und du scheinst dich in einer völlig anderen Welt zu befinden. Du schläfst ein und wachst in einem neuen Leben wieder auf. Aber nach einiger Zeit merkst du dann, daß die Menschen um dich her, überhaupt deine gesamte Umwelt eigentlich immer noch dieselben sind. Und trotzdem nimmst du sie anders wahr. Es ist, als hätte jemand die Karten neu gemischt. Für Außenstehende muß es sein wie eine Daily Soap, in der...
Janine Weger
Wozu gibt man einem Menschen ein Einkommen? Zweifellos, um ihn am Leben zu erhalten. Da es feststeht, daß er nur unter der Bedingung am Leben erhalten werden kann, daß er einen Gegenwert dessen erzeugt, was es kostet, ihn am Leben zu erhalten - es sei denn, man versklave in seinem Interesse einer seiner Nebenmenschen - , so können wir ihn sehr wohl zwingen, den Müßiggang aufzugeben, durch dieselben Mittel, die wir anwenden, um ihn an Mord, Brandstiftung, Betrug oder irgendeinem anderen...
George Bernard Shaw
Dem wahrhaft ethischen Menschen ist alles Leben heilig, auch das, das uns vom Menschenstandpunkt aus als tiefer stehend vorkommt. Unterschiede macht er nur von Fall zu Fall und unter dem Zwang der Notwendigkeit, wenn er nämlich in die Lage kommt, entscheiden zu müssen, welches Leben er zur Erhaltung des anderen zu opfern hat. Bei diesem Entscheiden von Fall zu Fall ist er sich bewußt, subjektiv und willkürlich zu verfahren und die Verantwortung für das geopferte Leben zu tragen zu haben.
Albert Schweitzer
Der Götterliebling schwebt bereits so weit über der Grasnarbe, daß er sich in aller Unschuld für Gott gleich hält und mal eben die Frage von Leben und Tod beanwortet - natürlich alles für einen guten Zweck: "Als Organspender bin ich selbst am Ende meines Lebens noch reich. Ich kann einem anderen das Leben schenken."
DIE ZEIT