Lächeln Zitate (Seite 4)
Ein Lächeln zu Weihnachten (Inserat eines Warenhauses): Es kostet nichts und bringt viel ein. Es ist kurz wie ein Blitz, aber die Erinnerung daran ist oft unvergänglich. Keiner ist so reich, daß er darauf verzichten könnte, und keiner so arm, daß er es sich nicht leisten könnte. Es bedeutet für den Müden Erholung, für den Mutlosen Ermunterung, für den Traurigen Aufheiterung. Man kann es weder kaufen noch erbitten, noch leihen oder stehlen, denn es hat erst dann einen Wert, wenn es verschenkt...
Dale Carnegie
Leis auf zarten Füßen naht es,
vor dem Schlafen wie ein Fächeln:
Horch, o Seele, meines Rates,
laß dir Glück und Tröstung lächeln –:
Die in Liebe dir verbunden,
werden immer um dich bleiben,
werden klein und große Runden
treugesellt mit dir beschreiben.
Und sie werden an dir bauen,
unverwandt, wie du an ihnen, –
und, erwacht zu Einem Schauen,
werdet ihr wetteifernd dienen!
Christian Morgenstern
Frühlingsankunft
Vom Berg herunter saust der Föhn,
Die kalten Lüfte weichen,
Er donnert durch die Alpenhöh'n
Und macht die Nächte wieder schön
Und rüttelt aus dem Schlaf die Eichen.
Es schlägt der Fink schon tagelang,
Es kann ihn nichts mehr stören.
Es läßt den süßen Klaggesang
Mit Sonnenauf- und Untergang
Die Amsel in den Wipfeln hören.
Begegnet mir ein schönes Kind,
Umweht von Veilchendüften,
So läßt es von dem Frühlingswind
Mit einem Lächeln jetzt geschwind
Ein wenig sich den Schleier lüften.
Hermann Ritter von Lingg
Nacht lächelt still
Nacht lächelt still!
Zitternder Mondstrahl
Wiegt auf den Blumen,
Sich in den Blüten,
Küssend den Atem,
Den zaubrischen, auf.
Nacht lächelt still!
Und auf den Halmen
Lieblicher Gräser
Spielt in den Tropfen,
Den schimmernd reinen
Des Taues, der Stern.
Ich bin allein!
Wie sie auch lächeln,
Mond, Stern und Blume,
Dunkel umfängt mich,
Hier tief im Herzen,
die gräßlichste Nacht!
Aurora Stechern
Brautnacht
Mit süßem Druck löst sich der Kuß zuletzt.
Wie nach dem Sturm die letzten Tropfen fallen
Vom Sims – bald dicht – bald einzeln nur verhallen –
Klopft noch im Wechselschlag ihr Herz. Und jetzt
Löst Brust sich leicht von Brust – ein Stengel trägt
Oft so zwei Blüten bräutlich nah beisammen –
Und ihre Lippen, die vom Kuß noch flammen,
Sind von der Liebe Lächeln sanft bewegt.
Noch tiefer als in Traumesflut versinken
Läßt sie der Schlaf; die Träume fliehen leise,
Dann steigen langsam wie...
Dante Gabriel Rossetti
Sechsuhrfünfzig
Aufgewacht.
Tosender Lärm umspült in Ost und West
das Haus und lässt Wände zittern.
Deckengebirge umschlängeln meine Füße.
Deine Beine.
Suchendes Verlangen.
Eine Hand und zwei Fingerspitzen.
Meine Augen öffnen Dein Lächeln.
Dein Lachen öffnet meine Augen.
Sechsuhrfünfzig.
Sehnsucht nach Unendlichkeit.
Dein Duft und die Erinnerung.
Am Abend sechsuhrfünzig.
Christopher Weiß
Gesang der Frühvollendeten
Wir denken euch im Gleiten manchmal, Lebende,
Durch Traum und Ahnung und die Flut des Abends:
Ihr Schmerzlichen, wenn ihr in schweren Taten
Zur Tiefe sinkt.
Wir stiegen steil empor,
Da unserm Aufbruch keine Ziele standen,
Uns grenzenlos die Wanderschaft empfing.
Nun sind wir über euch, und euer fernstes
Geschehen löscht, Erinnerung, vertan,
Uraltes Lächeln unserer Vergangenheit.
Maria Luise Weissmann
Sonett
Wie schien die alte Feindschaft nun besiegelt
In gültigem Vertrag: ein Lächeln hing
Geheimnislos von einem Lächelnden; verriegelt
Schloß sich der Mund dem Schweigenden, es fing
Die Rede sich in anmutvollem Spiel
Verschlungen wandelnd, schwesterlich vertraut:
Wie war den Wandernden verwandt das Ziel
Wie sicher schien das (alte) Haus gebaut:
Da traf ein Blick aus alten Feindschaftstagen:
Nachtdunkler Weg erstand ins Unbekannte
Aus sanften Worten strömten wilde Klagen.
Gesprochenes...
Maria Luise Weissmann
Wohl rief ich sanft dich an mein Herz,
Doch blieben meine Arme leer;
Der Stimme Zauber, der du sonst
Nie widerstandest, galt nicht mehr.
Was jetzt dein Leben füllen wird,
Wohin du gehst, wohin du irrst,
Ich weiß es nicht; ich weiß allein,
Daß du mir nie mehr lächeln wirst.
Doch kommt erst jene stille Zeit,
Wo uns das Leben läßt allein,
Dann wird, wie in der Jugend einst,
Nur meine Liebe bei dir sein.
Dann wird, was jetzt geschehen mag,
Wie Schatten dir vorübergehn,
Und nur die Zeit, die nun...
Theodor Storm
Regenwetter
Meinen Mantel umgeschlagen
Schweif' ich einsam durch die Straßen.
Nebelgraues Regenwetter –
Grau der Himmel – grau die Gassen.
Nebelgraues Regenwetter –
Doch an Blumenfenstern lauschen
Lächelnd rosig schöne Mädchen,
Möchten nicht mit mir dort tauschen.
Und sie lächeln, und sie sprechen:
"Jener hat wohl einen Sparren,
Der im Regen dort umherläuft –
Seht den langen blassen Narren!" –
Ei was kümmert mich der Regen!
Der ist minder mir beschwerlich,
Als das Blitzen eurer Augen –
Dieses...
Heinrich Seidel