Lachen Zitate (Seite 9)
Die Überraschte.
Amor schlich in stiller Nacht
In mein Haus verwogen,
Wie ich morgens aufgewacht,
War er eingezogen;
Als ich zürnte, bat er sehr,
Möcht' ihn nicht verjagen,
Sprach, er käm' von weitem her,
Würden uns vertragen;
Hätt' ihm nur ganz kurze Zeit
Herberg geben sollen,
Sey zu Gegendienst bereit,
Hat Zins zahlen wollen!
Und nun ist er noch im Haus,
Will noch länger bleiben,
Sagt, er gehe nicht hinaus,
Könn' ihn nicht vertreiben.
Spricht, es sey nur Scherz von mir,
Und...
Joseph Christian Freiherr von Zedlitz
Er ist mein Halt,
wenn der Boden aufbricht.
Er ist mein Lachen,
wenn ich traurig bin.
Er ist mein Kritiker,
wenn ich meine Seele öffne.
Er ist mein Freund,
wenn ich einsam bin.
Er ist mein Herz,
wenn ich es verloren habe.
Er ist meine Hoffnung,
wenn ich an nichts glaube.
Er ist der Verstand,
wenn ich nur noch fühle.
Er ist das Gefühl,
wenn ich zu viel denke.
Damaris Wieser
Resümee
oder
Es hat alles einen Sinn
Wenn der Schatten das Licht berührt,
und der Mond die Sonne verführt...
wenn Sterne nicht mehr blinken,
und Steine nicht mehr sinken...
wenn Blumen nicht mehr blühen,
und Wolken nicht mehr ziehen...
wenn Kinder nicht mehr lachen,
und Engel nicht mehr wachen...
wenn Augen nicht mehr weinen,
und Kerzen nicht mehr scheinen...
wenn Meere nicht mehr salzig sind,
und Sand nicht mehr durch Hände rinnt...
wenn Blut die Farbe Rot verliert,
und Lava kalt zu Eis...
Damaris Wieser
Wiener Art
Am echten Wiener ist fürwahr nichts kantig,
Ja manchem dünkt sein Wesen schier zu weich.
Was andre grämt, macht ihn ein bißchen "grantig"
Und raschem Poltern folgt sein Lachen gleich.
Doch mag ihn auch ein leichter Wind schon biegen,
Der stärkste Sturm wird ihn nicht unterkriegen!
Albrecht Graf Wickenburg
Sechsuhrfünfzig
Aufgewacht.
Tosender Lärm umspült in Ost und West
das Haus und lässt Wände zittern.
Deckengebirge umschlängeln meine Füße.
Deine Beine.
Suchendes Verlangen.
Eine Hand und zwei Fingerspitzen.
Meine Augen öffnen Dein Lächeln.
Dein Lachen öffnet meine Augen.
Sechsuhrfünfzig.
Sehnsucht nach Unendlichkeit.
Dein Duft und die Erinnerung.
Am Abend sechsuhrfünzig.
Christopher Weiß
Träume
Träume kommen und gehen,
mal sind sie fern, mal nah,
nicht immer deutlich zu sehen,
doch oft bewußt und klar.
Ich möchte so vieles noch machen,
viel Schönes erleben und sehen,
will nicht mehr weinen – nur lachen,
und auf der Sonnenseite stehen.
Doch dunkle Wolken hüllen
oft meine Träume ein.
Was wird sich noch erfüllen,
was wird noch möglich sein?
Träume kommen und gehen,
doch meistens sind sie ganz klar,
ich kann sie deutlich sehen,
und hoffe, sie werden wahr.
Edith Tries
Freiheit
Schaukelnd ruht auf den Wellen der Kahn,
das Wasser gluckst unter den Planken.
Zur Mitte des Sees würde gerne ich fahrn,
zurücklassen all meine Gedanken.
Im dümpelnden Boot triebe ich dahin,
befreit von Alltag und Sorgen.
Der Mond würde silberne Bahnen ziehn
ich fragte mich nicht: was wird wohl morgen?
Sterne würden funkelnd erwachen,
Stille wäre rings um mich her;
tiefe Ruhe – und mein Herz würde lachen;
innerer Frieden – ich wünsche ihn mir sehr!
Edith Tries
An die Verstummten
O, der Wahnsinn der großen Stadt, da am Abend
An schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren,
Aus silberner Maske der Geist des Bösen schaut;
Licht mit magnetischer Geißel die steinerne Nacht verdrängt.
O, das versunkene Läuten der Abendglocken.
Hure, die in eisigen Schauern ein totes Kindlein gebärt.
Rasend peitscht Gottes Zorn die Stirne der Besessenen,
Purpurne Seuche, Hunger, der grünen Augen zerbricht.
O, das gräßliche Lachen des Golds.
Aber stille blutet in dunkler...
Georg Trakl
Die Dinge
Ich höre die Dinge so gerne singen,
sie erzählen, lachen, weinen und klingen.
Ein jedes hat seine eig'nen Geschichten
und hört man zu, sie werden berichten.
Sie sprechen von dem, was war und was ist
und auch von dem, was in die Zukunft mißt.
Ein jedes spricht mit anderem Wort,
doch will man verstehn, man kennt sie sofort.
Doch fürchte ich mich vor des Menschen Wort,
es rafft mir die schönen Dinge hinfort.
Er verlernte, zu lauschen in seinem Stolz
und aus singendem Baum – wird...
Michael Tietz
Wir ruhn – ein Traum kann unsern Schlaf vernichten,
Wir machen – ein Gedanke trübt den Tag;
Wir fühlen, lachen, weinen, denken, dichten,
In Weh und Jubel bebt des Herzens Schlag.
Es bleibt sich gleich! – Der Freude wie den Sorgen
Ist stets zum Flug die Schwinge ausgespannt;
Des Menschen Gestern gleichet nie dem Morgen,
Und nichts, als nur der Wechsel, hat Bestand.
Percy Bysshe Shelley
Doch ohne meinen Vater
vielleicht
wärst du manchmal ein bißchen stolz gewesen
möglicherweise
hättest du es lieben können
dieses Kind
mit den fröhlichen Sommersprossen
mit den blonden Haaren
der niemals endenden Liebessehnsucht im Herzen
mit dem vertrauensseligen Lachen
dem unerschütterlichen Glauben an das Leben
bestimmt
hättest du dieses Mädchen
ein bißchen gern haben können
aber du gabst ihm nie eine Chance
sicher auch
aus Angst, es in dein Herz zu schließen
Aber was soll's?!!
Töchter...
Ute Maria Seemann
Kannst du nicht hören?
Hörst du das Summen der Mücken?
Hörst du den Regen, der rinnt?
Hörst du das Tosen des Meeres?
Hörst du das Lachen vom Kind?
Kannst du nicht sehen?
Siehst du die majestätischen Berge?
Siehst du den glasklaren See?
Siehst du die blühenden Felder?
Siehst du den fallenden Schnee?
Kannst du nicht fühlen?
Fühlst du die Hand, die dich streichelt?
Fühlst du den Sand unterm Fuß?
Fühlst du den Blick, der dir schmeichelt?
Fühlst du den zärtlichen Kuss?
Besitzt du die Gabe zu...
Jutta Schulte