Klug Zitate (Seite 6)
Du sagst, du wärst so müde wie ein Hund,
So reizbar, krank und hungrig wie ein Hund,
So matt und melancholisch wie ein Hund,
so träge, schläfrig, müßig wie ein Hund.
Doch warum vergleichst Du dich mit einem Hund?
Worin der Mensch geringschätzt einen Hund,
Stell ich dich besser gleich mit einem Hund.
Du bist so treu und ehrlich wie ein Hund,
Bist unbefangen, lieb, so wie ein Hund,
Du bist so klug und tapfer wie ein Hund.
John Davies
Das Leben ist ein Darlehn, keine Gabe –
Du weißt nicht, wieviel Schritt du gehst zum Gabe,
Drum nütze klug die Zeit: auf jeden Schritt
Nimm das Bewußtsein deiner Pflichten mit.
Gewöhne dich – da stets der Tod dir dräut –
Dankbar zu nehmen, was das Leben beut;
Die Wünsche nicht nach Äußerm zu gestalten,
Sondern den Kern im Innern zu entfalten;
Nicht fremder Meinung unterthan zu sein,
Die Dinge nicht zu schätzen nach dem Schein;
Nicht zu verlangen, daß sie sollen gehn,
Wie wir es wünschen,...
Friedrich Martin von Bodenstedt
Wenn Du mich fragen würdest
Wenn Du mich fragen würdest,
was ich am schönsten an Dir fände,
dann sagt’ ich Dir,
es ist Dein Kopf.
Voll mit Gedanken,
klug
und trotzdem schwer nur zu verstehen.
Eigensinnig,
widersprüchlich,
unbeständig
und so wunderschön.
Doch fragtest Du mich mal danach,
was ich am meisten an Dir mag,
dann sagt’ ich Dir,
Liebste – es sind Deine Hände.
Bernhardt Bless
Beim Weine
Gebt mir des Homeros Leier,
Aber ohne blutge Saiten!
Gebt den Becher, um gehörig
Nach dem Trinkgesetz zu mischen;
Daß ich trunken möge tanzen
Und, noch klug genug im Taumel,
Zu dem Barbiton ein Trinklied
Mir gewaltger Stimme singen.
Gebt mir des Homeros Leier,
Aber ohne blutge Saiten!
Basilius der Große
Sei tapfer, wenn die Masten krachen,
Daß du nicht schreckversteinert stehst;
Du wirst die Wogen dienstbar machen
Sobald du klug das Steuer drehst.
Laß' die verzweifelnden Gedanken,
Daß sich dein Compaß nicht verirrt
Und nie dein Schiff aus sicher'n Schranken
Der off'nen See zur Brandung irrt.
Gern packt das Unglück deine Schwächen.
O, kämpfe, daß du nicht erliegst,
Und kannst du auch den Sturm nicht brechen,
So brich' nur selbst nicht und du siegst.
Otto Alexander Banck