Jetzt Zitate (Seite 19)
Erklären Sie nie: "Jetzt will ich Ihnen einmal dies und jenes beweisen." Das ist ganz falsch. Das ist das Gleiche, wie wenn Sie sagen würden: "Ich bin Gescheiter als Sie. Ich werde Ihnen jetzt einmal etwas sagen, und dann werden wir ja sehen, wer Recht hat." Das ist eine Herausforderung, die zu Widerspruch reizt. Ihr Zuhörer und Ihre Zuhörerin möchte am liebsten schon zurückschlagen, ehe Sie noch angefangen haben.
Dale Carnegie
Ich bin fest davon überzeugt, daß das, worüber man sich jetzt so empört, in europäischen Großparteien am laufenden Band stattfindet, von Amerika überhaupt nicht zu reden. Die haben jetzt allerdings andere Sorgen: Die sind auf der Suche nach Wahlurnen. Ich bin der Meinung, daß Helmut Kohl so außer jeder Proportion behandelt wird, weil es den neuen Herrn an Würde und Balance mangelt. Das ist auch typisch deutsch und als Vernichtung eines politischen Übervaters gedacht. (Auf die Frage: "Sie...
Gerd Bacher
Gute Ratschläge
Du sollst nach oben schauen
sagte man mir - nicht nach unten
Ich habe nach oben geschaut
und den Boden unter den Füßen verloren.
Du sollst auf dem Teppich bleiben
sagte man mir - und nicht abheben
Ich bin mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben
und der Teppich fliegt jetzt ohne mich
Jürgen Wilbert
Der Andere
Nirgends vergißt sich so leicht
Der Liebe Lust, der Liebe Schmerz
Wie in den Armen eines andern.
Schwarz war dein Auge, mein Freund,
Schwarz wie die Nacht, wolkenumhüllt.
Blau strahlt das Auge des andern.
Keiner wohl küßte wie du,
Sanft wie ein Hauch am Maientag.
Stürmisch jetzt küßt mich der andre.
Treulos und falsch war dein Herz.
Doch auch dafür find' ich Ersatz,
Denn schon betrügt mich der andre.
Frank Wedekind
Aufschrei
Was ich getan, das läßt sich nicht bessern,
Es läßt das Gewissen sich nicht verwässern.
Ich stehe schuldlos vor meinem Verstand
Und fühle des Schicksals zermalmende Hand.
Der Mut versiegt, es wachsen die Schmerzen,
Und öd' und trostlos wird es im Herzen.
Ich bin verstoßen, ich bin verdammt,
Ringsher von Rachegluten umflammt.
Wenn jetzt mich Irrsinn lindernd umfinge,
Wenn ich verkappt in den Himmel ginge!
Verschlossen ward mir die Seligkeit,
Ich schlich mich ein im Schellenkleid.
Was...
Frank Wedekind
An den Menschen
Fazit
Ich war nie zuvor,
ich bin jetzt und einzigartig.
Einst werde ich nicht sein,
nicht aufgefahren und nicht hinabgestiegen.
Sinn des Lebens?
Nicht nach dem Sinn zu fragen. –
Fazit:
Kein Sinn.
Aber ich bin,
und ich kann nicht zusehen,
wie Du hungerst, wie Du blutest,
wie Du stirbst.
Ich muss Dir helfen, denn
irgendwie
liebe ich Dich.
Raymond Walden
Das Ständchen
Was wecken aus dem Schlummer mich
Für süße Klänge doch?
O Mutter, sieh! Wer mag es sein
In später Stunde noch?
"Ich höre michts, ich sehe nichts,
O schlummre fort so lind!
Man bringt dir keine Ständchen jetzt,
Du armes, krankes Kind!"
Es ist nicht irdische Musik,
Was mich so freudig macht;
Mich rufen Engel mit Gesang,
O Mutter, gute Nacht!
Ludwig Uhland