Intellektuelle Zitate (Seite 5)
Seltsam, daß intellektuelle Auseinandersetzungen die größte Ähnlichkeit ausgerechnet mit einem so scheinbar plumpen Sport wie Sumoringen haben: Die schwersten Gedanken setzen sich in der Regel durch. Aber anders als beim Sumoringen dürfen in diesem Kampf auch viele Dünne gemeinsam die Schwerwiegenden angreifen. Und in diesen Fällen kann das Ergebnis ganz anders aussehen.
Gregor Brand
Daß die geistige Leistungsfähigkeit für das rohstoffarme Europa ein entscheidend wichtiger Faktor ist, wird gerade heute wieder von vielen als richtig anerkannt. Wie lange dauert es, bis sich im öffentlichen Bewusstsein der Gedanke verankert hat, dass diese geistige Potenz eine materielle Basis hat, dass sie auf der Kraft der Gehirne beruht? Und dass die Gehirne der Menschen so ungleich sind wie ihr sonstiger Körper auch? Anthropologischer Nihilismus, der die biologisch-genetische Basis...
Gregor Brand
Von dem heiligen Ignatius von Loyola, gibt es – ebenso wie von dem unheiligen Hohenzollern Friedrich II. – beeindruckende Totenmasken. Faszinierend sind sie, wenn man weiß, welche intellektuelle und emotionale Kraft von diesen Köpfen zu Lebzeiten ausging. Es sind Köpfe, die auch im Tod keine klassische Schönheit ausstrahlen, aber den tiefen Eindruck großer Persönlichkeiten hinterlassen. Auch bei dieser Betrachtung kann man sich fragen, ob nicht der Versuch, schöne Menschen zu schaffen, zu...
Gregor Brand
Optimismus: die Lehre oder der Glaube, daß alles schön sei, das Häßliche eingeschlossen; daß alles gut sei, besonders das Schlechte; daß alles richtig sei, auch das Verkehrte. Am zähesten halten jene daran fest, die am meisten Enttäuschung und Not gewöhnt sind, und am glaubwürdigsten wird er mit einem Grinsen erklärt, das ein Lächeln nachäfft. Als blinder Glaube ist er dem Lichte der Widerlegung unzugänglich – eine intellektuelle Krankheit, die jeder Behandlung trotzt und die nur der Tod...
Ambrose Gwinnett Bierce
Die sittliche Erziehung ist um so wichtiger, weil der Mensch, je mehr er bloß intellektuell gebildet ist, ohne von Tugend etwas zu wissen, desto eher zum ungerechtesten und wildesten aller Wesen ausartet, eben weil ihm sein überlegener Verstand nun mehr Waffen in die Hand gibt, anderen zu schaden.
Aristoteles