Ich Bin Ich Zitate (Seite 112)
Die Sehnsucht trinkt
Der Abend dämmert auf. Ich bin allein.
Ach! bring mich du mit einem Hauch zur Ruh.
Ich lausche, fühle, jauchze: "Du bist mein."
"Mit Willen dein!" haucht auch dein Herz mir zu.
Ich dürste nach schwerem rotem Wein,
Der warm und wahr die dunklen Räume sprengt.
O Liebe, schenk dich mir, o schenk dich ein!
Ich schenke mich, bis restlos ich verschenkt.
Du kommst mit Glockendreiklang: "Ich bin dein"…
Hörst du das Echo, das sich aus mir schwingt?
"Dein war ich, bin ich und dein...
Paul Ernst Köhler
Gott, der Herr, der dich ins Leben gerufen hat, du Nachkommenschaft Jakobs, Volk Israel, sagt zu dir: "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich befreit! Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst jetzt mir. Wenn du durch tiefes Wasser mußt, bin ich bei dir; in keiner Gefahr wirst du untergehen. Wenn du durchs Feuer gehst, versengt es dich nicht; keine Bedrohung kann dir etwas anhaben. Denn ich, der Herr, bin dein Gott; ich, der heilige Gott Israels, rette dich. So viel bist du mir wert, und...
Bibel
Ob ich den Nobelpreis bekomme, interessiert mich weniger als die Öffentlichkeit. Ich habe Grass damals angerufen, und er war wirklich glücklich. Er klang wie ein Kind. Er hätte ihn auch früher bekommen müssen. Ich hingegen bin besser geeignet für die Oscars. Ich bin ein Erzähler, ich mache Unterhaltung, ich betrachte mich nicht als Künstler, und mit Sicherheit bin ich kein Intellektueller.
John Irving
Du bist mein Mond
Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde;
Du sagst, du drehest dich um mich.
Ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß ich werde
in meinen Nächten hell durch dich.
Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde;
sie sagen, du veränderst dich.
Allein du änderst nur die Lichtgebärde
und liebst mich unveränderlich.
Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde,
nur mein Erdenschatten hindert dich,
die Liebesfackel stets am Sonnenherde
zu zünden in der Nacht für mich.
Friedrich Rückert
Augenstern
Mein Herz steht in Flammen,
meine Lippen sind stumm,
ich könnt mich verdammen!
Oder bin ich nur dumm?
Mein Gefühl sagt Liebe,
die Gedanken sind wirr,
ich spür tausend Triebe!
Vielleicht bin ich irr?
Im Kopf brodelt Wehmut,
mein Körper erzittert,
ein Vulkan voller Glut!
Bin ich so verbittert?
Ich kämpfe dagegen,
jeden Tag, jede Nacht,
weil häufig nach Regen,
ein Augenstern lacht.
Horst Rehmann
Leise klopft es an die Tür des Herzens –
"laß mich hinein, ich bin die Freundschaft,
ich schenke dir Achtsamkeit."
Leise klopft es an die Tür des Herzens –
"laß mich hinein, ich bin das Vertrauen,
ich schenke dir Aufrichtigkeit."
Leise klopft es an die Tür des Herzens –
"laß mich hinein, ich bin die Liebe,
ich schenke dir –
Achtsamkeit,
Aufrichtigkeit,
Zärtlichkeit,
Gemeinsamkeit und Treue."
Karin Obendorfer
So ist es mit der Versenkung in Gott wie mit der Liebe: Wenn die Dualität schwindet, finde ich die Einheit und weiß nicht mehr, was ich bin. Ich weiß nicht, ob du ich bist oder ob ich du bin. Ich bin in dir zu nichts geworden, die Dualität ist verlorengegangen. In wessen Herz die Einheit eingraviert ist, der vergißt alles und vergißt auch sich selbst.
Ferîd ud din Attâr auch Fariduddin
Wenn ich schon kein gutes Haus habe, aber einen guten Namen, so bin ich wohl bewohnt; wenn ich schon kein gutes Kleid habe, aber einen guten Namen, so bin ich wohl bedeckt; wenn ich schon keine gute Tafel habe, aber einen guten Namen, so bin ich wohl gespeist: Ehrenpreis ist ein weit anderes Gewächs als Tausendgülden-Kraut.
Abraham a Santa Clara
Der Menschheit ganzer Jammer
Ich bestell' mein Haus und predige laut,
erzähl' der Welt meine Geschichten,
ich trage dem König sein Loblied nach,
bin geduldig wie ein Lamm.
Ich lauf' auf dem Boden, dem Meeresgrund
und jage den Wellen nach,
ich zieh mir ein Gewand schnell an,
wasch' meine Hände vom Blut.
Ich schaff' jedes Ziel, jeden Atemzug,
bin unübertrefflich und absolut,
bin ein Bildungsphilister, ein Rechtsverdreher
trage mein Herz in der Kiste.
Doch wenn es Matthäi am Letzen ist,
der...
Ladore de Schygall
Ade
Es weiß der Stärkste manchmal nicht,
woher nehmen all die Kraft,
dass man am Ende trotz des Leids
es immer wieder schafft,
"Ade" zu sagen, viele Mal.
Doch "A De" heißt: "Geh zu Gott!"
S'ist Gottes Liebe, die Dich trägt
und diese endet nicht im Tod.
"Ich bin die Liebe, bin das Leben,"
so hör'n wir Gottes Wort.
Die, die gegangen sind, sind fern,
doch nicht für immer fort.
Auch wenn allein magst fühl'n Du Dich,
so bist Du's wahrlich nicht!
Im Herzen wohnen sie mit Gott, der sagt:
"Ich bin...
Susanne Pilastro
Brahma
Der rote Schläger denkt, daß er schlüge,
und der Erschlagene denkt, er sei erschlagen:
Sie wissen nicht, wie heimlich ich es füge,
daß alle Dinge mich im Innern tragen.
Für mich ist nah, was ferne und versunken;
Sonne und Schatten geben sich nichts nach;
Götter erscheinen mir, die längst entschwunden;
ein und dasselbe sind mir Ruhm und Schmach.
Wer mich verleugnet, kennt nicht seine Lage:
Wenn er mich flieht, bin ich, was ihn beschwingt;
ich bin der Fragesteller und die Frage;
ich bin...
Ralph Waldo Emerson
Und bin der Ärmste von der Welt
Ach, nur die Lieder unserer Stunden,
Leg ich als den Entgelt dir hin
Für deine Lieb', der täglich wieder
Ich neue Lieder schuldig bin.
Ich bin der Reichste von den Reichen,
So lang es deinem Blut gefällt
Und kann die Schuld doch nie begleichen,
Und bin der Ärmste von der Welt,
Wenn mal mein Tag kein Lied enthält.
Max (Maximilian Albert) Dauthendey
Das Genie
Wenn sie mich ansehn
werden sie einsehn,
ich bin ein Genie,
viele werden es nie.
Ich spiele besser als Paganini –
Siebzehnundvier, denn ich verlier' nie.
Ich halte zum Schlafen nichts von Schafen.
Ich kann besser als Caruso schlafen.
Wenn ich singe, singe ich länger –
als der längste Kammersänger.
Falls sie es wünschen, kann ich es zeigen -
ich kann leiser als Papageno schweigen.
Ich denke wie Einstein – über Jäger,
bin träger als jeder Nobelpreisträger.
Ich koche besser –...
Erhard Horst Bellermann