Historische Zitate (Seite 2)
Der Krieg, wie sehr er immer als irrational, ungerecht, als ein notwendiges oder wenigstens historisches Übel angesehen werden mag, bildet vom ethischen Gesichtspunkt aus doch zugleich eine Schule, eine harte und gefahrvolle, aber vorzügliche Schule der Hingebung des Einzelnen an die Gesamtheit.
Moritz Lazarus
Die Verworrenheit unserer politischen Zustände hat einen großen Vorteil; sie erleichtert die Beurteilung der führenden Männer. Unter minder schwierigen Umständen konnte sich ein Minister jahrelang der Feststellung seines Wertes entziehen. Selbst der Geschichte fehlen die Anhaltspunkte zur Beurteilung einzelner Staatsmänner. Aber dieses historische Dämmerlicht ist vorüber. Heute ist die Beleuchtung so grell, daß man die Umrisse politischer Unfähigkeit weithin erkennt. Unsere Zeit richtet jeden...
Karl Kraus
Es gibt immer Zeiten in jedem menschlichen Leben, in welchen uns der Glaube an übersinnliche Dinge einfach unmöglich vorkommt; aber auch andere glücklicherweise, in denen der Glaube an Gott und an seine historische Erscheinung in Christus uns so einfach erscheint, wie die Tatsache unseres Lebens und Atems.
Carl Hilty
Die Deutschen hatten nunmehr genugsam historische Kenntnis von allen Dichtarten, worin sich die verschiedenen Nationen ausgezeichnet hatten. Von Gottsched war schon dieses Fächerwerk, welches eigentlich den inneren Begriff von Poesie zu Grunde richtet, in seiner »Kritischen Dichtkunst« ziemlich vollständig zusammengezimmert…
Johann Wolfgang von Goethe
"Alte" Ideen gibt es nicht. So sind es gerade auch die aus Sicht der Gegenwart historisch untauglichsten Überzeugungen, die das geschichtlich gewordene Selbstverständnis des modernen Menschen prägen. Andersherum: "alte Rezepte" finden sich noch im modegerechtesten Kochbuch der Zukunftsplanung. Ob jene dadurch untauglich wird – wer weiß?
Frank Fehlberg