Herz Zitate (Seite 75)
Frauenpower
In jungen Jahren lachen wir Männer die Frauen an,
um ihr Herz zu erreichen.
Doch diese haben nichts zu lachen,
denn sie müssen Karriere machen.
Der Machtkampf gegen die Männer
dauert lang und immer länger.
Ab einem gewissen Alter, an Erfahrung reich,
sind sie uns Männern endlich gleich.
Jetzt bleibt Zeit für einen Männerblick –
doch leider lacht keiner mehr zurück.
by SPODO
Lieber Name, den ich niemals nenne,
Den ich lautlos nur mir selbst bekenne,
Manchmal tönt auf Gassen, Plätzen, Wegen
Mir dein Klang aus fremdem Mund entgegen.
Manchmal auch aus eines Buches Zeilen
Springst du auf und lädst mich zu verweilen.
Aber immer schreck' ich scheu betroffen,
Und mich dünkt, mein Herz läg jedem offen.
Carl Hermann Busse
Schöne Nacht
Schöne Nacht, Gestirne wandeln
Heilig über dir,
Und des Tags bewegtes Handeln
Stillt zum Traum sich hier.
Was ich sehne, was ich fühle,
Ist nun doppelt mein,
Ach in deiner keuschen Kühle
Wird es gut und rein!
Und so bringst du diese Erde,
Bringst mein Herz zur Ruh,
Daß es still und stiller werde,
Schöne Nacht, wie du!
(Vertont von Heinrich Kaspar Schmid)</em>
Carl Hermann Busse
Immerhin
Mein Herz, sei nicht beklommen,
Noch wird die Welt nicht alt.
Der Frühling ist wiedergekommen,
Frisch grünt der deutsche Wald.
Seit Ururvätertagen
Stehen die Eichen am See,
Die Nachtigallen schlagen,
Zur Tränke kommt das Reh.
Die Sonne geht auf und unter
Schon lange vieltausendmal,
Noch immer eilen so munter
Die Bächlein ins blühende Tal.
Hier lieg ich im weichen Moose
Unter dem rauschenden Baum,
Die Zeit, die wesenlose,
Verschwindet als wie ein Traum.
Von kühlen Schatten...
Wilhelm Busch
Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen?
Besinne dich, mein Herz, noch ist es Zeit.
Sie war so lieb. Verzeih, was auch geschehen.
Sonst nimmt dich wohl beim Wort die Ewigkeit
Und zwingt dich mit Gewalt zum Weitergehen
Ins öde Reich der Allvergessenheit.
Du rufst und rufst; vergebens sind die Worte;
Ins feste Schloß dumpfdröhnend schlägt die Pforte.
Wilhelm Busch
Schreckhaft
Nachdem er am Sonntagmorgen
Vor seinem Spiegel gestanden,
Verschwanden die letzten Sorgen
Und Zweifel, die noch vorhanden.
Er wurde so verwegen,
Daß er nicht länger schwankte.
Er schrieb ihr. Sie dagegen
Erwidert: Nein! Sie dankte.
Der Schreck, den er da hatte,
Hätt' ihn fast umgeschmissen,
Als hätt' ihn eine Ratte
Plötzlich ins Herz gebissen.
Wilhelm Busch
Scheu und Treu
Er liebte sie in aller Stille.
Bescheiden, schüchtern und von fern
Schielt er nach ihr durch seine Brille
Und hat sie doch so schrecklich gern.
Ein Mücklein, welches an der Nase
Des schönen Kindes saugend saß,
Ertränkte sich in seinem Glase.
Es schmeckt ihm fast wie Ananas.
Sie hatte Haare wie 'ne Puppe,
So unvergleichlich blond und kraus.
Einst fand er eines in der Suppe
Und zog es hochbeglückt heraus.
Er rollt es auf zu einem Löckchen,
Hat's in ein Medaillon gelegt.
Nun hängt...
Wilhelm Busch
Als er noch krause Locken trug,
War alles ihm zu dumm.
Stolziert daher und trank und schlug
Sich mit den Leuten herum.
Die hübschen Weiber schienen ihm
Ein recht beliebtes Spiel;
An Seraphim und Cherubim
Glaubt er nicht sonderlich viel.
Jetzt glaubt er, was der Pater glaubt,
Blickt nur noch niederwärts,
Hat etwas Haar am Hinterhaupt
und ein verprömmeltes Herz.
Wilhelm Busch
Gemartert
Ein gutes Tier
ist das Klavier,
still, friedlich und bescheiden
und muß dabei
doch vielerlei
erdulden und erleiden.
Der Virtuos
stürzt darauf los
mit hochgesträubter Mähne.
Er öffnet ihm
voll Ungestüm
den Leib, gleich der Hyäne.
Und rasend wild,
das Herz erfüllt
von mörderischer Freude,
durchwühlt er dann,
soweit er kann,
des Opfers Eingeweide.
Wie es da schrie,
das arme Vieh,
und unter Angstgewimmer
bald hoch, bald tief
um Hilfe rief,
vergeß ich nie und nimmer.
Wilhelm Busch
An die Mutter
O du, die mir die Liebste war,
du schläfst nun schon so manches Jahr.
So manches Jahr, da ich allein,
du gutes Herz, gedenk ich dein.
Gedenk ich dein, von Nacht umhüllt,
so tritt zu mir dein treues Bild.
Dein treues Bild, was ich auch tu,
es winkt mir ab,
es winkt mir zu.
Und scheint mein Wort dir gar zu kühn,
nicht gut mein Tun,
du hast mir einst so oft verziehn,
verzeih auch nun.
Wilhelm Busch
Sie 'st falsch und schön, das macht mir Schmerz,
Ich liebte sie so lang';
Sie brach den Schwur, sie brach mein Herz,
Das klang mir trüb' und bang.
Ein Strohkopf kam mit Geld und Gut,
Sie nahm ihn an mit frohem Muth,
Sie wußt' nicht, wie das ander'n thut,
Und wie's zum Herzen drang.
Ihr Alle, die Ihr Weiber liebt,
Seid hierin nur nicht blind:
Was Wunder, wenn man uns betrübt,
Sie sind 'mal so gesinnt.
O Weib, dem Mann zu Lust und Heil,
Dir ward des Engels Form zutheil,
Mehr kannst Du nicht...
Robert Burns
Gegenliebe
Wenn, o Mädchen, wenn dein Blut
Reger dir am Herzen wühlte;
Wenn dies Herz von meiner Glut
Nur die leise Wärme fühlte.
Wenn dein schöner Herzensdank
Meiner Liebe Gruß empfinge;
Und dir willig, ohne Zwang,
Kuß auf Kuß vom Munde ginge:
O dann würde meine Brust
Ihre Flamme nicht mehr fassen,
Alles könnt' ich dann mit Lust,
Leib und Leben könnt' ich lassen.
Gegengunst erhöhet Gunst,
Gegenliebe nähret Liebe,
Und entflammt zur Feuersbrunst,
Was sonst Aschenfünkchen bliebe.
Gottfried August Bürger
Liebe ohne Heimat
Meine Liebe, lange wie die Taube
Von dem Falken hin und her gescheucht,
Wähnte froh, sie hab' ihr Nest erreicht
In den Zweigen einer Götterlaube.
Armes Täubchen! Hart getäuschter Glaube!
Herbes Schicksal, dem kein andres gleicht!
Ihre Heimat, kaum dem Blick gezeigt,
Wurde schnell dem Wetterstrahl zum Raube.
Ach, nun irrt sie wieder hin und her!
Zwischen Erd' und Himmel schwebt die Arme,
Sonder Ziel für ihres Flugs Beschwer.
Denn ein Herz, das ihrer sich erbarme,
Wo sie noch...
Gottfried August Bürger
Duldung
Schwarzes Eisen, kalt und spröde,
Schelten möchte ich dich nicht,
Weil es dir an Lebenswärme
Und an Biegsamkeit gebricht.
Bist du doch in Feuersgluthen
Zischend einst emporgewallt,
Eh' du unter Hammerschlägen
Mußtest werden starr und kalt.
Und, so sollt auch ihr nicht schelten,
Wenn ihr seht ein kaltes Herz,
Sollt ihm heißes Mitleid zollen,
Weil es gleicht dem todten Erz.
Wißt ihr denn, ob es nicht glühend,
Zischend einst emporgewallt,
Bis es unter Schicksalsschlägen
Ward wie Eisen...
Luise Büchner