Herz Zitate (Seite 3)
Trubel
Mein Herz in Aufruhr
mein Kopf rotiert
das Glück war uns gewogen,
ich werde Dich wiedersehen
Der Weg zu Dir
ein endloser Gang
Minuten tropfen zäh
die Strassen endlos lang
Du stehst an der Tür
und lächelst mich an
mein Herz klopft im Hals
gleich bin ich bei Dir
Der Trubel im Herz
ist unbeschreiblich
in meinen Armen
das Glück der Welt
In diesen Momenten
fühl ich, was ich brauch
Dich bei mir
Und Brausestäbchen im Bauch
Oskar Stock
Geist und Herz
Was der Verstand auch denkt und sinnt,
Sein Licht ist kalter Schein!
Es wohnt das Glück, das Himmelskind,
Im Herzen nur allein.
Die Zeit verlöscht des Geistes Licht,
Verweht's wie Staub und Rauch. –
Des Herzens heil'ge Stimme spricht
Noch in dem letzten Hauch.
O, wenn das arme Herz verwaist,
Das ist der größte Schmerz! –
Die Welt erobert sich der Geist,
Den Himmel schenkt das Herz.
Emil Rittershaus
Begrabene Liebe
Und wenn ich dich jetzt wieder seh',
Bewegt mein Herz sich kaum;
Da thut mir's in der Seele weh
Daß alles Glück nur Traum.
Wie wir geliebt einst und geglüht,
Vergessen hätt' ich's bald;
Dein schönes Antlitz ist verblüht,
Ach! und mein Herz ist kalt.
Bedenk' ich wie in Lust und Schmerz
Du mein warst und ich dein,
Da könnt ich weinen daß ein Herz
Kann gar so treulos sein.
Ludwig Pfau
Was nützt es, wenn das brache Feld ...
Was nützt es, wenn das brache Feld
Die Furche nur vom Pflug erhält?
Streust du nicht Samen auch hinein,
Wird Unkraut nur die Ernte sein!
Mein Schatz, mit deinem Blick, so mild,
Hast du das Herz mir aufgewühlt,
Ja scharf, wie eines Pfluges Erz,
Fuhr mir's da mitten durch das Herz.
Doch ward mein Herz umsonst gepflügt,
Da doch nur Gram...
Sándor Petöfi
Verzweiflung
Von Ferne tönt der Glockenschlag,
Die Nacht, sie rauscht so dumpf daher.
Ich weiß nicht, was ich tuen mag;
Mein Freud' ist aus, mein Herz ist schwer.
Die Stunden fliehn gespenstisch still,
Fern tönt der Welt Gewühl, Gebraus.
Ich weiß nicht, was ich tuen will:
Mein Herz ist schwer, mein Freud' ist aus.
So dumpf die Nacht, so schauervoll
Des Mondes bleiches Leichenlicht.
Ich weiß nicht, was ich tuen soll...
Wild rast der Sturm, ich hör' ihn nicht.
Ich hab' nicht Rast, ich hab'...
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Es zieht herauf die stille Nacht
Es zieht herauf die stille Nacht
Und decket alles Land;
Groß, ruhig liegt die Sternenpracht
Der Himmel ausgespannt.
Es gehet still und leis die Luft,
Rings schlummert Blum' und Baum:
O nur ein Klang, o nur ein Duft,
Ein leiser Schöpfungstraum.
Das ist für mich die süße Zeit,
Mein dunkles Herz erglüht,
Und Frieden, Schönheit, Seligkeit
Durchfühlen mein Gemüt.
Mein kühles, ernstes Herze lacht,
Das tags erstarret stand:
Mein dunkles Herz, die dunkle Nacht
Sie...
Wolfgang Müller von Königswinter
Heimfahrt einer einsamen Frau aus einer Gesellschaft
Einsam fährt sie im Wagen nach Haus,
das Fest ist aus.
Der Schwarm zertrieb …
Wer hat sie lieb?
Sie schaudert und friert.
Wie sich so alles hinweg verliert
ins Unabsehbare,
ins Unabsehbare.
Wo bliebt, Freunde, ihr?
Nur die Furcht sitzt neben mir.
Was seid ihr so weit!
Mein Herz schreit – schreit – schreit.
Ein Jeder mit seiner Lust,
ein Jeder mit seiner Pein,
jedes Herz in seiner Brust
allein, allein, allein.
O wilder Vogel Seele,
den nie...
Christian Morgenstern
Du hast mein Herz gefangen
mit deiner weißen Hand,
du hast mein Herz bestricket
mit einem roten Band.
Ich komm zu dir gegangen,
mein Herz gib wieder her;
denn da, wo es geschlagen,
ist alles taub und leer.
Was willst du mit zwei Herzen,
drum gib zurück es mir;
und willst du es behalten,
so gib mir deins dafür.
Hermann Löns
Abendlied
Rose Marie, Rose Marie,
Sieben Jahre mein Herz nach dir schrie,
Rose Marie, Rose Marie,
Aber du hörtest es nie.
Jedwede Nacht, jedwede Nacht,
Hat mir im Traume dein Bild zugelacht,
Kam dann der Tag, kam dann der Tag,
Wieder alleine ich lag.
Jetzt bin ich alt, jetzt bin ich alt,
Aber mein Herz ist noch immer nicht kalt,
Schläft wohl schon bald, schläft wohl schon bald,
Doch bis zuletzt es noch hallt:
Rose Marie, Rose Marie,
Sieben Jahre mein Herz nach dir schrie,
Rose Marie, Rose...
Hermann Löns
Frühlingsgedränge
Frühlingskinder im bunten Gedränge,
Flatternde Blüthen, duftende Hauche,
Schmachtende, jubelnde Liebesgesänge
Stürzen an's Herz mir aus jedem Strauche.
Frühlingskinder mein Herz umschwärmen,
Flüstern hinein mit schmeichelnden Worten,
Rufen hinein mit trunkenem Lärmen,
Rütteln an längst verschlossenen Pforten.
Frühlingskinder, mein Herz umringend,
Was doch sucht ihr darin so dringend?
Hab' ich's verrathen euch jüngst im Traume,
Schlummernd unter dem Blüthenbaume?...
Nikolaus Lenau
Geübtes Herz
Weise nicht von dir mein schlichtes Herz,
Weil es schon so viel geliebet!
Einer Geige gleicht es, die geübt
Lang ein Meister unter Lust und Schmerz.
Und je länger darauf gespielt,
Stieg ihr Wert zum höchsten Preise;
Denn sie tönt mit sichrer Kraft die Weise,
Die ein Kundiger ihren Saiten stiehlt.
Also spielte manche Meisterin
In mein Herz die rechte Seele,
Nun ist's Wert, daß man es dir empfehle,
Lasse nicht den köstlichen Gewinn!
Gottfried Keller
Gleich klopft der Schmerz an meine Thür
Gleich klopft der Schmerz an meine Thür,
Schon hör ich rauschen sein Gewand,
Er tritt hinein, reicht mir die Hand,
Küßt mir die Freude von der Wang
Und sieht mich an, so tief und lang,
Dann stirbt mein Herz in mir.
Er kommt so oft, er bleibt so spät,
Ich muß ihn anschaun mit Gewalt.
Er ist die rührendste Gestalt,
Das wunderreinste Angesicht,
Und immer, wenn er mit mir spricht,
Ein Schwert durchs Herz mir geht.
Gleich klopft der Schmerz an meine Thür!
O...
Elisabeth Josephson-Mercator