Gute Nacht Zitate
Nachtlied
Bist du schlafen gangen,
Hast genug gewacht?
Hält dich Traum umfangen?
Liebe, gute Nacht!
Hält der Traum umfangen
Dämmernd, still und sacht,
Deine Rosenwangen?
Süße, gute Nacht!
Lächeln deine Wangen
Mit der Rosen Pracht?
Wie die Sternlein prangen!
Holde, gute Nacht!
Wenn der Sternlein Prangen
Mir durch Tränen lacht,
Weicht von mir das Bangen.
Schwester, gute Nacht!
Weicht von mir das Bangen,
Hab ich ausgeklagt.
Bist du schlafen gangen?
Liebe, gute Nacht!
Louise Hensel
Gute Nacht
Im tiefsten Innern
Ein süß Erinnern
Und einen Gruß
Zum Tagesschluß.
Daß Gottes Güte
Mein Glück behüte,
Daß seine Treu'
Stets mit dir sei;
Daß deine Seele
Sich mir vermähle
Auf ewiglich:
Das bete ich.
Auf ihn nur zähl' ich,
Uns beid' empfehl' ich
Fromm seiner Macht –
Nun, gute Nacht!
Betty Paoli
Ständchen
Gute Nacht!
Mädchen, das der Liebe lacht,
Und die kältesten der Männer,
Und die größten Herzenskenner
Alle zu Verliebten macht!
Gute Nacht!
Mädchen, das der Liebe lacht!
Gute Nacht!
Schön ist dieser Tag vollbracht!
Reime haben wir gefunden,
Kränze haben wir gewunden,
Und gescherzt und viel gelacht!
Gute Nacht!
Schön ist dieser Tag vollbracht!
Gute Nacht!
Loses Mädchen! Gib doch Acht:
Von den tausend schönen Reimen,
Die dich loben, sollst du träumen,
Gute Nacht!
Bis...
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Schöne, gute Nacht!
Allem schöne gute Nacht,
was da schläft und was noch wacht:
Kindern goldne Weihnachtsbäume,
Knaben Kampf- und Minneträume,
Jungfraun reiner Unschuld Walten,
Dichtern glänzende Gestalten,
Müttern aus prophet'schen Bronnen
ihrer Kinder Künf'ge Wonnen,
Männern hoher Taten Mahnung,
Greisen nahen Friedens Ahnung;
allem schöne gute Nacht,
was da schläft und was noch wacht!
Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte-Fouqué
In der Stille der Nacht,
Hoch oben wandeln die Sterne;
aus tiefem Schlaf bin ich erwacht,
Und starre hinaus in die Ferne.
In der Stille der Nacht
Was hat in das Ohr mir gerufen?
Der Riegel klirrt so leis, so sacht,
Es knistert der Sand auf den Stufen ...
In der Stille der Nacht
O vergebliches, thörichtes Sehnen!
Das Grab hat noch Keinen zurückgebracht –
Gute Nacht! – und entschlumm're in Thränen!
Robert Eduard Prutz
Guten Abend
Es ist schon dunkel um mich her,
Ich finde keine Herberg' mehr,
Ach, liebes Blümchen, laß mich ein;
Das spricht: Komm, Käfer, nur herein, –
Du sollst mir schön willkommen sein!
Guten Abend.
Dem Vöglein ist im Nest so kalt:
Lieb' Mutter, wir erfrieren bald!
Ach, bist du uns denn gar entfloh'n?
Die spricht: Hier, Kinder, bin ich schon,
Mach' euch ein warmes Bett zum Lohn –
Guten Abend.
Drauf schließt die Blum' ihr Pförtchen klein,
Der Vogel fing die Kleinen ein
Und deckt sie mit den...
Rudolf Löwenstein
Der schwere Abend
Die dunklen Wolken hingen
Herab so bang und schwer,
Wir beide traurig gingen
Im Garten hin und her.
So heiß und stumm, so trübe
Und sternlos war die Nacht,
So ganz, wie unsre Liebe,
Zu Tränen nur gemacht.
Und als ich mußte scheiden
Und gute Nacht dir bot,
Wünscht' ich bekümmert beiden
Im Herzen uns den Tod.
Nikolaus Lenau
"Wünsche wohl zu ruhen, Sahib", sagt der indische Hotellier zu dem Touristen. "Wenn Ihnen in der Nacht ein paar Beutelratten übers Gesicht laufen, brauchen Sie sich nicht zu beunruhigen! Da stürzen nämlich sofort unsere Giftschlangen heran und beißen die Ratten tot. Gute Nacht, Sahib!"
Max "Maxi" Böhm
Das Ständchen
Was wecken aus dem Schlummer mich
Für süße Klänge doch?
O Mutter, sieh! Wer mag es sein
In später Stunde noch?
"Ich höre michts, ich sehe nichts,
O schlummre fort so lind!
Man bringt dir keine Ständchen jetzt,
Du armes, krankes Kind!"
Es ist nicht irdische Musik,
Was mich so freudig macht;
Mich rufen Engel mit Gesang,
O Mutter, gute Nacht!
Ludwig Uhland
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