Große Zitate (Seite 59)
Wer redet oder schreibt, tut dies nicht, um etwas Wichtiges mitzuteilen, um die Wahrheit aufzuzeigen, oder um ähnlich große Zwecke zu erzielen, sondern er tut dies, weil er Vergnügen an seinem Tun hat, weil es konstitutiver Bestandteil seines Egos ist. Wer nicht redet und nicht schreibt, tut dies übrigens zum selben Zweck.
Bernd Schüll
Nur wer selbst viel Geist hat, wird den Geistreichen zu seiner Gesellschaft wünschen; seine Freundschaft hingegen wird sich nach den moralischen Eigenschaften richten, denn auf diesen beruht seine eigentliche Hochschätzung eines Menschen, in welcher ein einziger guter Charakterzug große Mängel des Verstandes bedeckt und auslöscht.
Arthur Schopenhauer
Die Philosophie ist das kleine nur äußerst wenigen zugängliche Fleckchen auf der Welt, wo die stets und überall gehaßte Wahrheit einmal allen Druckes und Zwanges ledig sein, gleichsam ihre Saturnalien, die ja auch dem Sklaven freie Rede gestatten, feiern, ja sogar die Prärogative und das große Wort haben, absolut allein herrschen und kein anderes neben sich gelten lassen soll.
Arthur Schopenhauer
Der Tod ist die große Gelegenheit, nicht mehr Ich zu sein. Wohl dem, der sie benutzt. – Der Egoismus besteht eigentlich darin, daß der Mensch alle Wirklichkeit auf seine eigene Person beschränkt, indem er in dieser zu leben wähnt, nicht in den anderen. Der Tod belehrt ihn eines Besseren, indem er diese Person aufhebt, so daß das Wesen des Menschen, welches sein Wille ist, fortan nur in anderen leben wird. Das Sterben ist der Augenblick der Befreiung von der Einseitigkeit einer Individualität,...
Arthur Schopenhauer