Grenzen Zitate (Seite 4)
Was bebt und bangt so wehe
Mein Herz empor,
Wenn ich dort oben sehe
Der Sterne Chor?
Wie freie Seelen winken,
So bannt den Blick
Ihr wandelbares Blinken:
Steig an zum Glück.
Wie reine Geister glänzen,
So mahnt ihr Licht:
Steig auf aus deinen Grenzen,
Sie wehrens nicht.
Und immer dann dies Beben,
Und immer mehr.
O Stäubchen, Menschenleben,
Und doch zu schwer?
Richard Fedor Leopold Dehmel
Ausblick
Jetzt einen Schritt, dann stürzt vom Rande
mein Leben in die Schlucht hinab.
Wie hängt die Sonne tief im Lande!
Ich recke mich auf meinem Stande,
und alle Sehnsucht fällt mir ab.
Denn dort aus Wald- und Wolkenkränzen
ragt mir erreichbar Firn an Firn.
Die Wirklichkeit ist ohne Grenzen!
Wie nah die fernen Dörfer glänzen,
der Strom dazwischen wie ein Zwirn!
Ich lehne mich zurück mit Grauen:
was ist hier groß, was ist hier klein.
Da blüht ein Enzian; nun schauen
zwei Menschenaugen in den...
Richard Fedor Leopold Dehmel
Sonnenstrahlen
Fällt ein Sonnenstrahl ins Zimmer,
Pflegt ein Wunder zu geschehen.
Stäublein leuchten auf im Schimmer,
Die zuvor kein Mensch gesehen.
Gleiche Wunder wirkt die Liebe,
Ihre Macht kennt keine Grenzen.
Wo da walten ihre Triebe,
Fängt der Staub selbst an zu glänzen.
Was zuvor kein Mensch beachtet,
Was sich schüchtern barg im Dunkeln;
Was die große Welt verachtet,
Fängt nun an wie Gold zu funkeln.
Georg Jacob Friedrich Paulus Hermann Dechent
Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes,
Vom wer seiner Hände kündet das Firmament.
ein Tag sagt es dem andern,
Eine Nacht tut es der andern kund
Ohne Worte und ohne Reden,
Unhörbar bleibt ihre Stimme.
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,
Ihre Kunde bis an die Grenzen der Erde.
Bibel
Gewitter
Elektrisch geladene Luft
entlädt sich zwischen Wolkentürmen.
Schwarze Wände
grenzen den Horizont
vom tobenden Wasser ab.
Heißer Regen
schwemmt flirrende Hitze
durch ausgetrocknete Böden.
Schreiend fahren Blitze
durch pulsierendes Licht.
Schmerzhaft
wird ein neuer Tag
geboren.
Margot S. Baumann
Seit ich dich das erste Mal traf,
bist du König auf dem Thron meines Herzens.
Du hast dein Reich mehr und mehr ausgebreitet
und andere Anwärter in die Flucht geschlagen.
Du bist Herrscher über mein Herz, meine Gedanken und Träume.
Deine Macht ist so groß und stark,
wie könnte ich dich jemals nicht lieben?
Auch wenn der Thron deines Herzens so schwer zu besteigen ist
wie der Schicksalsberg und mir deine Tore verschlossen bleiben,
so bin ich dazu geboren, dein treuer Untertan zu sein.
Liebe...
Ivonne Artelt
Die Immoralität, die vorsichtig die Grenzen des rechtlich Erlaubten einzuhalten weiß, ist vorzugsweise in der sogenannten "guten Gesellschaft", die zuweilen auch die schlechte heißen könnte, zu Hause. Die wichtigste Entstehungsbedingung des Unsittlichen ist die gesellschaftliche Lage.
Wilhelm Max Wundt