Glücks Zitate (Seite 68)
Engelmenschen sind bei Tag und Nacht
Sonder Lohn auf Nächstenwohl bedacht;
Mittelmenschen lindern fremde Sorgen
Dann nur, wenn sie selber sich geborgen;
Teufelmenschen führen eignes Glück
Auf des Nächsten Untergang zurück:
Aber die von Schadenfreude brennen,
Wahrlich, solche kann ich nicht benennen.
Bhartrihari
Anonymus
In Gedanken längst vergessen, auf Liniertem noch so nah,
Fand ich dich in einer Truhe - schon vom Alter angefressen -
Staubbeladen deine Ruhe, weil das Licht dich übersah.
Und mit zittrig, klammen Fingern lös ich Bänder in das Einst,
Schmecke Äpfel auf dem Feuer, seh die Jahre sich verringern, .
Es erwacht das Ungeheuer, und ich höre wie du weinst.
Zeiten werden blass und dunstig - Filme spulen sich zurück,
Knisternd spinnen dunkle Fäden ihre Netze, fein und listig,
Kitten alle...
Margot S. Baumann
Mondlicht
Des nachts küßt mich das Mondlicht
auf meine feuchte Stirn.
Verspricht mir, es wird besser,
verspricht mir einen Sinn.
Wenn bleiche Schatten fallen,
in Träume, die vergehn.
Streicht sanft es übers Haar mir;
die Welt wird weiterdrehn.
Wenn blaß der Morgen anbricht,
zieht still es sich zurück.
Geh deinen Weg zu Ende,
dort findest du dein Glück!
Margot S. Baumann
Nacht
Die Nacht senkt ihre weichen Arme,
Über die Welt und sendet Ruh.
Schließt eure Augen, habt Erbarmen.
Die Dunkelheit deckt alles zu.
Für kurze Zeit, wir finden Frieden.
Der Schlaf lockt mit Vergessenheit.
Geschichten, die wir heut‘ geschrieben.
Sind nicht für alle Ewigkeit.
Nur kurz wir auf der Erde weilen
Nicht immer bleibt etwas zurück.
Manch‘ Wunde wird nie wieder heilen.
Nicht alle finden etwas Glück.
Viel Leid manch einer hat gesehen.
Die Unschuld uns schon früh geraubt.
Der Geist,...
Margot S. Baumann
Und endlich stirbt die Sehnsucht doch
Und endlich stirbt die Sehnsucht doch –
wie Blüthen sterben im Kellerloch,
die ewig auf ein bißchen Sonne warten.
Wie Thiere sterben, die man lieblos hält,
und alles Unbetreute in der Welt!
Man denkt nicht mehr; »Wo wird sie sein –?!?«
Ruhig erwacht man, ruhig schläft man ein.
Wie in verwehte Jugendtage blickst Du zurück,
und irgendeiner sagt Dir weise: »S' ist Dein Glück!«
Da denkt man, daß es vielleicht wirklich so ist,
wundert sich still, daß man doch...
Peter Altenberg