Glücks Zitate (Seite 33)
Ich habe viele Menschen getroffen, jeder anders, alle verschieden. Ich habe auf ihre tiefsten Geheimnisse gehört. Keiner war dabei mit dem großen Los, dem makellosen, vollkommenen Glück. Irgend etwas hatten alle, ein Mißgeschick, eine Last, eine Wunde. Gläubige nennen es: Kreuz. Die anderen sagen dazu: Ich habe kein Glück. Manche waren dabei, die sind bei allem Leid doch glückliche, fröhliche Menschen geblieben. Andere ließen sich zusammenbrechen, wenn es schwierig wurde, wenn es schiefging....
Phil Bosmans
In der Jugend drängen wir zum Glück und vermeinen, einstweilen nur Unglück zu spüren. Dann schließen wir Frieden mit unserem Unglück, halten es mitunter sogar für Glück. Bis uns im Alter die Augen aufgehen, daß es weder das eine noch das andere gibt. Nur das Leben, dieses einzige, das wir haben.
Aba Assa
Bei dem kleinsten aber und bei dem größten Glücke ist immer eins, wodurch Glück zum Glücke wird: Das Vergessenkönnen oder, gelehrter ausgedrückt, das Vermögen, während seiner Dauer unhistorisch zu empfinden. Wer sich nicht auf der Schwelle des Augenblicks, alle Vergangenheiten vergessend, niederlassen kann, wer nicht auf einem Punkte wie eine Siegesgöttin ohne Schwindel und Furcht zu stehen vermag, der wird nie wissen, was Glück ist.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Möglichst viel Glück, sagt man. Aber wie, wenn die höchste Glücksempfindung einen Menschen voraussetzte, der auch Allertiefstes gelitten haben muß? Wenn Glücksgefühl überhaupt erst möglich wäre in einem durch Lust und Unlust gereiften Herzen? Wer möglichst viel Glücksmöglichkeiten fordert, muß auch möglichst viel Unglück fordern oder er negiert ihre Grundbedingungen.
Christian Morgenstern
Das Vergnügen kann sich auf Illusionen stützen, aber das Glück beruht auf der Wahrheit. Nur die Wahrheit kann uns das Glück geben, deßen die menschliche Natur fähig ist. Wer durch Illusionen glücklich wird, verspekuliert sein Vermögen, wer durch Wahrheit glücklich wird, hat es in sicheren Gütern angelegt.
Nicolas de Chamfort
Es darf uns somit als ausgemacht gelten, daß jedem Menschen nur soviel Glück zuteil wird, als Rechtschaffenheit und Vernunft und entsprechendes Handeln bei ihm vorhanden ist; und wir können dabei Gott zum Zeugen nehmen, der glücklich und selig ist nicht durch äußere Güter, sondern durch sich selbst und durch die vollkommene Natur seines eigenen Wesens. Denn die Glückseligkeit muß von dem Glück unterschieden werden.
Aristoteles
Beruhigung
Sprich, was soll dein irres Sehnen,
Was dein hoffnungsloser Schmerz?
Blicke mutig durch die Thränen,
Blicke freudig himmelwärts.
Wo, was jetzt vorüberwehend,
Wie ein Himmelston verklingt,
Jugendkräftig und bestehend
Alle Schmerzen niederzwingt.
Wünsche dir entfloh'ner Stunden
Helle Freude nicht zurück –
Denn das Glück ist nie verschwunden,
Was verschwindet, ist kein Glück! –
L. Schnabel