Glück Ist Zitate (Seite 37)
Am Glück fehlt stets ein Stück
Es gibt Menschen, die niemals richtig glücklich sein können. Für sie ist das Glück abhängig von tausend Dingen, und etwas fehlt ihnen immer. Sie vergessen, daß Glück aus vielen Teilen besteht. Immer ist irgendein Teil zu kurz. Ganz schlimm wird es, wenn sie ihr Leben lang auf das eine Teil warten, das nicht da ist. Sie sind blind für die vielen anderen Teile, mit denen sie glücklich sein könnten. Aber sie sehen sie nicht, die kleinen, gewöhnlichen Dinge.
Phil Bosmans
Wenn du dein Auge schließest,
wo ist das Licht dann, wo?
Erloschen ist der Sonne Glanz,
der Sterne Schimmer floh.
Die Welt ist Nacht und Öde,
der Mond nicht scheinen mag;
dein Aug' erst spricht dein Schöpfungswort,
gibt deiner Welt den Tag.
Wenn nicht in deinem Herzen,
wo ist das Glück dann, wo?
Was dir die Welt als Glück gewährt,
macht nie dich völlig froh.
Du führst das Glück selbst in die Welt
aus dir, aus dir allein.
Die Welt ist Nacht und Öde,
kannst du nicht glücklich sein.
Richard Hamel
Nicht Glückes bar sind deine Lenze
Nicht Glückes bar sind deine Lenze,
Du forderst nur des Glücks zu viel;
Gib deinem Wunsche Maß und Grenze,
Und dir entgegen kommt das Ziel.
Wie dumpfes Unkraut laß vermodern,
Was in dir noch des Glaubens ist:
Du hättest doppelt einzufodern
Des Lebens Glück, weil du es bist.
Das Glück, kein Reiter wird's erjagen,
Es ist nicht dort, es ist...
Theodor Fontane
Das Märchen vom Glück
Das Märchen vom Glück, das ich euch sag',
Dauert gerad' einen Herzensschlag;
Dürft drum mein Märchen nicht töricht schelten,
So tief ihr's faßt, so tief wird's euch gelten!
Und dies ist mein Märchen: Das echte Glück
Bleibt nur gerad' einen Augenblick.
Einmal hat's einer am Ärmel genommen
Und hielt's gefangen in seinem Haus,
Da hat es grau-graue Haare bekommen;
Und wie das Glück graue Haare bekommen,
Da sah es genau wie das Unglück aus …
Mein Märchen, es dauert so lang'...
Hugo Salus
Was ist das Glück?
Was ist das Glück?
Ein süßer Traum der Gegenwart,
Den milde Genien aufgespart –
Vergessen der Vergangenheit
Mit ihrem Leid –
Vergessen aller Zukunft auch,
Verhüllt in goldnem Nebelrauch –
Ein reicher Wonnetag allein
Im Blitzesschein –
Des Weltengeistes Anwesenheit,
Das Vollgefühl der Ewigkeit,
Kein Vorwärts mehr und kein Zurück –
Das ist das Glück!
Julius Waldemar Grosse
Alle menschlichen Kämpfe sind nur ein Kampf ums Glück; die Sehnsucht danach bildet den Untergrund jeder Religion, jeder Staatsform. Der Egoismus ist die Bemühung des einzelnen, soviel Glück wie möglich an sich zu ziehen. Warum sollte nun nicht der Egoismus des einzelnen ihn dazu treiben, alle seine Mitmenschen als Brüder zu behandeln, sobald er erzeugt ist, daß das Glück eines jeden im Glück aller beruht?
Émile Edouard Charles Antoine Zola
Es kann nicht geleugnet werden, daß äußerliche Zufälle großen Einfluß auf das Glück haben: Gunst der Mächtigen, glücklicher Zufall, der Tod anderer, Gelegenheit sich auszuzeichnen. Allein zu guter Letzt muß jeder sein Glück mit seinen eigenen Händen prägen. Jeder ist seines Glückes Schmied, sagte der Dichter. Und die häufigste der äußerlichen Ursachen ist die, daß die Torheit des einen des andern Glück macht, da niemand so schnell vorwärts kommt als durch Fehler anderer.
Francis von Verulam Bacon
Auch der Wille zum Leben, der denkend geworden und zu tiefer Welt- und Lebensbejahung durchgedrungen ist, will Glück und Erfolg haben, denn als Wille zum Leben ist er Wille zur Verwirklichung von Idealen. Aber er lebt nicht von Glück und Erfolg. Was ihm davon zuteil wird, ist ihm eine Stärkung, die er dankbar hinnimmt. Aber er ist entschlossen, zu wirken, auch wenn ihm Glück und Erfolg versagt sein sollten. Er sät wie einer, der nicht darauf zählt, die Ernte zu erleben.
Albert Schweitzer
Begrabenes Glück
Mitunter weicht von meiner Brust,
Was sie bedrückt seit deinem Sterben;
Es drängt mich, wie in Jugendlust,
Noch einmal um das Glück zu werben.
Doch frag' ich dann: was ist das Glück?
So kann ich keine Antwort geben,
Als die, daß du mir kämst zurück,
Um so wie einst mit mir zu leben.
Dann seh' ich jenen Morgenschein,
Da wir dich hin zur Gruft getragen;
Und lautlos schlafen die Wünsche ein,
Und nicht mehr will ich das Glück erjagen.
Theodor Storm