Glaube Zitate (Seite 15)
Wechsel
Mit Brünetten hat's eine Ende!
Ich gerate dieses Jahr
Wieder in die blauen Augen,
Wieder in das blonde Haar.
Die Blondine, die ich liebe,
Ist so fromm, so sanft, so mild!
In der Hand den Liljenstengel,
Wäre sie ein Heilgenbild.
Schlanke, schwärmerische Glieder,
Wenig Fleisch, sehr viel Gemüt;
Und für Liebe, Hoffnung, Glaube
Ihre ganze Seele glüht.
Sie behauptet, sie verstünde
Gar kein Deutsch - ich glaub es nicht.
Niemals hättest du gelesen
Klopstocks himmlisches Gedicht?
Heinrich Heine
Ich bin mein Lied
Ich bin mein Lied – mein Lied bin ich,
du glaub an mich!
Mein Lied ist weder Spiel noch Scherz –
es ist mein Herz.
Mein Lied ist, was ich könnte sein –
o wär ich rein!
Mein Lied ist, was ich einstens war,
der Schuld noch bar.
Mein Lied ist alles oder nichts:
Ein Hauch zerbricht's –
und doch an seinem luft'gen Kleid
zerschellt die Zeit.
Ich glaube, daß in meinem Lied
der Odem zieht
des Geistes, der da nimmt und gibt
und liebt – und liebt.
Franz Eichert
Hoffe, hoffe! daß auch Ich kann hoffen!
Schleicht der Winter schon in unser Leben,
das noch kaum ein Frühlingsstrahl getroffen?
sahen darum wir den Himmel offen,
daß wir nun zu Grabe sollen streben?!
Glaube, glaube! nimm mir nicht den Segen,
daß ich Einen durch mich glücklich wisse!
Oh, es geht sich schwer auf meinen Wegen:
Schnee und Eis starrt von den Höh'n entgegen,
und im Abgrund gähnen Finsternisse!
Nein! von Liebe will ich Nichts dir sagen!
mußt es selber fühlen, ob die Gluten
dir empor...
Richard Fedor Leopold Dehmel
Ach, wie ist's möglich dann,
Daß ich dich lassen kann!
Hab dich so herzlich lieb,
Das glaube mir!
Du hast das Herze mein
Ganz mir genommen ein,
Daß ich kein andre lieb,
Als dich allein!
Blau blüht ein Blümelein,
Das heißt Vergiß nicht mein,
Das Blümelein leg ans Herz,
Und denk an mich!
Stirbt Blum' und Hoffnung gleich,
Wir sind an Liebe reich,
Denn die stirbt nicht bei mir,
Das glaube mir!
Wär' ich ein Vögelein,
Bald wollt' ich bei dir sein,
Scheut' Falk' und Habicht nicht,
Flög' schnell...
Helmina von Chézy
Seit ich ihn gesehen
Seit ich ihn gesehen,
glaub ich, blind zu sein;
wo ich hin nur blicke,
seh ich ihn allein.
Wie im wachen Traume
schwebt sein Bild mir vor,
taucht aus tiefstem Dunkel
heller nur empor.
Sonst ist licht- und farblos
alles um mich her,
nach der Schwestern Spiele
nicht begehr ich mehr.
Möchte lieber weinen
still im Kämmerlein;
seit ich ihn gesehen,
glaub ich blind zu sein.
Adelbert von Chamisso