Geist Zitate (Seite 44)
Diese Blüthe der Empfindlichkeit, diese zärtliche Sympathie mit Allem, was lebt oder zu leben scheint, der Geist der Freude, der uns aus allen Gegenständen entgegenathmet, der magische Firniß, der sie überzieht und uns über einem Anblick, von dem wir zehn Jahre später kaum noch flüchtig gerührt werden, in stillem Entzücken zerfließen macht, – dieses beneidungswürdige Vorrecht der ersten Jugend verliert sich unvermerkt mit dem Anwachsen unserer Jahre und kann nicht wiedergefunden werden.
Christoph Martin Wieland
Der Sinn für das Schöne und Erhabene soll die Menschen nicht nur vor Rohheit und Verwilderung behüten, sondern auch vor Erschlaffung, indem er zugleich den Geist anspannt, das Herz erweicht und die Sitten mildert. Dadurch macht er auch die Menschen für Anerkennung des Wahren und Übung des Guten empfänglicher.
Ignaz Heinrich Carl Freiherr von Wessenberg-Ampringen