Geist Zitate (Seite 21)
Wie entsetzlich, wenn jemand sich eingebildet hat, sein Leben bestünde in seinem Körper, und dann erkennen muß, daß dieser Körper zerfällt, und dazu noch unter Schmerzen! Für einen Menschen, der begreift, daß sein Leben im Geiste besteht, bedeutet der Zerfall des Körpers nur Stärkung des Geistes - die Leiden sind dabei notwendige Bedingungen dieses Zerfalls.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Häßlichkeit und Schönheit eines Gegenstandes hängen also nach Fichte vom Standpunkt des Betrachters ab. Deswegen findet sich das Schöne auch nicht in der Welt, sondern im "schönen Geist". Kunst ist nun Offenbarung dieses schönen Geistes, und ihr Ziel ist die Bildung nicht nur des Verstandes - das ist Sache des Gelehrten -, nicht nur des Herzens - das ist Sache des moralischen Volkslehrers -, sondern des ganzen Menschens.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Das ist der große Vorteil der Beschäftigung, daß sie unseren Geist reift, wenn sie gleich in sich selbst oft keinen großen Wert hat. Die meisten Menschen wissen immer nicht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen, wenn sie nicht von einer geordneten Tätigkeit mitgenommen werden; sie werden dann nur gar zu leicht auch im Geiste müßig und faul und so nachher für jede Arbeit unbrauchbar, wenn sie auch gerne arbeiten wollten, ihr Dasein wird dann durch ewige unbedeutende Zerstreuung zerschnitten,...
Ludwig Tieck
Zu welcher Macht der Geist es bringen kann, ist im Verlaufe des 17. und 18. Jahrhunderts offenbar geworden. Er hat damals die Völker Europas, unter denen er auftrat, aus dem Mittelalter herausgeführt, indem er dem Aberglauben, den Hexenprozessen, der Folter, und so mancher überlieferten Grausamkeit und Torheit ein Ende machte. An Stelle des Alten hat er ein Neues gesetzt. Was wir an wahrer, innerlicher Kultur je besessen haben und noch davon besitzen, geht auf jenes Auftreten des Geistes zurück.
Albert Schweitzer