Gefühl Zitate (Seite 40)
Takt ist der Verstand des Herzens. Den Verstand des Verstandes, den kennen wir, ihn haben Tausende, den Verstand des Herzens haben Wenige; Wenige dies sichere Gefühl, was andern wohlthun, was sie verletzen könnte. Der ächte wahre Takt ist keine kalte Welttugend, keine bloße Formenglätte des Benehmens. Das Taktvolle ist gut und bescheiden!
Karl Gutzkow
Die gesunde Vernunft am Cigarrenrauchen kann doch wohl nur die sein, daß das Spiel des allmähligen Vertilgens eines glimmenden Stengels von zusammengerollten Tabaksblättern ein müßiges Behagen weckt. Addirt man nun die Million solcher Stengel, die täglich in der Welt vertilgt werden, welcher unendliche Ueberschuß von Zeit, Gefühl des Glücks und Behagen wird bewiesen!
Karl Gutzkow
Das Gefühl, im Leben so viele Umwege gemacht, so viele nutzlosen Dinge verfolgt, so viele verfehlten Absichten und Zwecke betrieben zu haben, ist wohl am Abend unserer Tage eines der allerschmerzlichsten, die uns heimsuchen können. Und dennoch liegt auch in ihm, sinnt man ihm nur tiefer nach, eine trostreiche Verheißung.
Karl Gutzkow
Das Zuhören und das Gefühl, helfen zu können und zu dürfen bzw. helfen zu müssen, ist für den Erziehenden oder Helfenden das größte Geschenk und vergleichbar mit einer Droge: Sie brauchen es, um überleben zu können! Ohne ihren Einsatz und ihre Anwesenheit wären viele junge Menschen schon verzweifelt und hätten sich aufgegeben.
Manuel Grandegger
Es lebt ein tief Gefühl im Manne, und Gott hat es gepflanzt in den Mann, daß er, um zu kämpfen mit des trügerischen Meeres wilden Wellen, um zu besiegen die andringende Welt, eine zweite Seele bedürfe; daß er ein Weib bedürfe, um sich in dieser Welt zu schaffen und zu gründen ein bleibend Denkmal, die schönste Ehrensäule: eine tüchtige Familie, selbst gewurzelt in der Erde und kühn und fromm hoch zum Himmel auf die Häupter hebend.
Jeremias Gotthelf
Wie der liebe Gott größere und kleinere Lichter gemacht hat am Himmel, welche Tag und Nacht regieren und die Jahre zumessen den Menschenkindern, so hat er auch diesen Menschenkindern ein Gefühl in die Seele gelegt, welches die schwindenden Tage mit Bangen zählt, und mit Zagen jedes neu zugemessene Jahr betritt, denn am Ende der Tage ist der Tod. Es ist überhaupt jedes Jahr, welches kommt mit seinen dreihundertundfünfundsechzig Tagen, eine dunkle Wolke, schwanger mit Tod und Not, mit Freude...
Jeremias Gotthelf