Füße Zitate (Seite 3)
Es gibt Menschen, besonders Frauen, die nur aus Herz, verschwenderischen mildtätigen Händen und aus Füßen bestehen, die allein den Weg der Barmherzigkeit kennen. Es gibt andere – dieser sind mehr –, die aus alledem nicht bestehen, ihre Hände und Füße aber so lenken und ihre Worte so drehen, daß andere sie mit den echten Typen verwechseln.
Jakob Boßhart
Der Geist ist das Auge der Seele und nicht ihre Kraft. Ihre Kraft liegt im Herzen, das heißt in den Leidenschaften. Die erleuchtetste Vernunft führt nicht zum Handeln und Wollen. Genügt es, gut zu sehen, um gut zu gehen? Muß man nicht auch Füße haben und Willen und Kraft, sie zu regen?
Luc de Clapiers Vauvenargues
Weg im Nebel
Nun wird die Spur der Füße langsam ungetan,
Und aus der Tiefe, aus der tiefen Tiefe steigt
Das Trübe, schwadengrauer Nebel himmelan.
Nun wird der Augen-Aufblick langsam leer,
Und aus der Höhe, aus der hohen Höhe neigt
Die Wolke sich, sinkt Nebel erdwärts schwer.
Nun drängt zu dem verwandten Un-Gesicht
Das Wesenlose aus den fahlen Gründen
Und hebt sich sehnend ins versäumte Licht.
Nun flieht, was war: es fliehen Busch und Baum,
Flieh'n Berg und Tal, die sich zur Flucht...
Maria Luise Weissmann
Sechsuhrfünfzig
Aufgewacht.
Tosender Lärm umspült in Ost und West
das Haus und lässt Wände zittern.
Deckengebirge umschlängeln meine Füße.
Deine Beine.
Suchendes Verlangen.
Eine Hand und zwei Fingerspitzen.
Meine Augen öffnen Dein Lächeln.
Dein Lachen öffnet meine Augen.
Sechsuhrfünfzig.
Sehnsucht nach Unendlichkeit.
Dein Duft und die Erinnerung.
Am Abend sechsuhrfünzig.
Christopher Weiß
Geh nicht vorüber am Erdenleid!
Das Auge offen, die Arme weit,
die Füße eilend und stark die Hand,
sei du ein Bote von Gott gesandt!
Geh nicht vorüber am Erdenleid!
Hörst du, wie einsam die Seele schreit?
Siehst du, wie heimlich die Träne rinnt?
Sei Gottes Bote und tröste lind!
Geh nicht vorüber am Erdenleid!
Das Meer der Leiden ist tief und weit,
so mancher ringt mit der dunklen Flut;
wirf ihm ein Seil zu und mach ihm Mut!
Eva von Tiele-Winckler