Fröhlichkeit Zitate
Der Maiabend
Umweht von Maiduft,
unter des Blütenbaums Helldunkel
sehn wir Abendgewölk' verglüh'n,
des vollen Mond's Aufgang erwartend
und Philomelengesäng' im Talbusch.
Lau war die Dämm'rung,
traulicher scherzten wir,
mit nachgeahmter Fröhlichkeit bald verstummt,
in holdem Tiefsinn saß das Mägdlein,
flüsterte: wollen wir gehn, und ging nicht.
Johann Heinrich Voß
Groll nicht den Wechseln des Schicksals;
denn das Schicksal haßt alle Grollenden.
Ertrag in Geduld seine Schläge;
denn ale Dinge nehmen ein Ende.
Wier viele wonnige Freuden
kleiden sich in Leid!
Und Fröhlichkeit naht,
wo du Unheilsschläge schaust.
(»Die Sklavin Tohfat und der Kalif Harun er-Raschid«)
Tausendundeine Nacht
Frust
Versunken steh ich in der Dunkelheit,
das Glücksgefühl hat sich verkrochen,
durch Enttäuschungen und Bitterkeit,
wurde längst mein Herz zerbrochen.
Fröhlichkeit hat lange schon ein Ende,
vor mir liegen Frust und Einsamkeit,
auch in Zukunft seh ich keine Wende,
tief im Innern herrscht nur Traurigkeit.
Langeweile ist jetzt mein Begleiter,
Erlebtes hat mich umgeschmissen,
mein Leben gleicht 'ner Hühnerleiter,
von oben bis unten – beschissen.
Horst Rehmann
Ein leises Lied, ein stilles Lied
Alle Birken grünen in Moor und Heid,
jeder Brambusch leuchtet wie Gold,
Alle Heidlerchen dudeln vor Fröhlichkeit,
jeder Birkhahn kullert und tollt.
Meine Augen, die gehen wohl hin und her
auf dem schwarzen, weißflockigen Moor,
auf dem braunen, grünschäumenden Heidemeer
und schweben zum Himmel empor.
Zum Blauhimmel hin, wo ein Wölkchen zieht
wie ein Wollgrasflöckchen so leicht,
und mein Herz, es singt sein leises Lied,
das auf zum Himmel steigt.
Ein leises...
Hermann Löns